Kommunalwahl 2019 In Wiesbaum und Neroth fallen die Kandidaten durch

Daun/Neroth/Kirchweiler/Wiesbaum · Wenig Überraschungen prägen die Urwahlen für die Ortsbürgermeisterämter im Vulkaneifelkreis. Fast überall setzten die Wähler ein Kreuz bei „Ja“ und stimmten damit für den jeweiligen Dorfchef.

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Doch es gab auch überraschende Wahlergebnisse, vor allem das bei der Ortsbürgermeisterwahl in Wiesbaum (Verbandsgemeinde Gerolstein). Dort entzogen die Wähler der Amtsinhaberin Karin Pinn, die ohne Gegenkandidaten angetreten war, die Unterstützung.

Von 499 Wahlberechtigten, gaben 392 eine Stimme ab, drei waren ungültig, 188 Wähler sprachen sich für Pinn aus (48,33 Prozent), 201 Wähler (51,67 Prozent) gegen die Kreisvorsitzende der Freien Wählergemeinschaft – die Kandidatin fiel damit durch. Ein Ergebnis, mit dem nicht unbedingt jeder gerechnet hat, anders die Kandidatin.

„Ich habe es schon kommen sehen. Man ist ja nicht blind und taub“, sagt Pinn. In den vergangenen Wochen seien im Wahlkampf zwei Themen wieder hochgekocht: „Straßenbaubeiträge und Windkraft – zwei Themen, die für manchen Wähler gegen mich sprachen.“ Sie nehme das Ergebnis also einfach hin und habe bereits versucht, bei der Kommunalaufsicht in Daun herauszufinden, wie es nun in Wiesbaum weitergehe. „Die wiederum ist aber noch so mit der Auszählung der Landkreiswahl beschäftigt, dass niemand so richtig Auskunft geben konnte.“ Man habe sich darauf geeinigt, noch zu warten und dann in die genauen Planungen einzusteigen. „Es sieht so aus, als würden wir in Wiesbaum nochmal wählen. Wann und wie genau diese Wahl aussehen wird, ist noch unklar.“ Karin Pinn, die auch FWG-Kreisvorsitzende ist, hat ihr Amt als Ortsbürgermeisterin im September 2011 angetreten. Bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren setzte sie sich in einer Stichwahl gegen Dirk Schiffer durch.

Auch in Neroth wird man sich nochmal mit dem Frage „Wer wird Ortsbürgermeister?“ befassen müssen. Peter Lenzen versuchte Egon Schommers, der fast 30 Jahre an der Spitze des Mausefallendorfs gestanden hat, als Ortsbürgermeister zu beerben. Er scheiterte aber an der mangelnden Unterstützung der Wähler. Von 683 stimmberechtigten Bürgern schritten 452 an die Urne, 448 gaben eine gültige Stimme ab und nur 144 (32,14 Prozent) sprachen sich mit Ja für den Kandidaten aus, 304 votierten mit Nein und damit gegen Lenzen als Dorfchef.

 Der künftige Ortsbürgermeister von Kirchweiler: Rainer Berlingen.

Der künftige Ortsbürgermeister von Kirchweiler: Rainer Berlingen.

Foto: e_reg <e_reg@volksfreund.de>
 Seit 2011 im Amt, diesmal aber gescheitert: die Wiesbaumer Ortsbürgermeisterin Karin Pinn.

Seit 2011 im Amt, diesmal aber gescheitert: die Wiesbaumer Ortsbürgermeisterin Karin Pinn.

Foto: g_mehrw <g_mehrw3@volksfreund.de

Eines der wenigen echten Duelle wurde in Kirchweiler (VG Daun) ausgetragen. Nachdem Amtsinhaber Reiner Roos (2014 gewählt) ankündigte, als Bürgermeister des 380-Einwohner-Orts nicht mehr weiterzumachen, bewarben sich der bisherige 1. Beigeordnete Rainer Berlingen und der 2. Beigeordnete Jörg Kaiser um das Amt. Berlingen konnte 69,96 Prozent der Wählerstimmen für sich verbuchen. Der frühere Banker begrüßt das klare Ergebnis. „Fast 70 Prozent der Wähler sprachen sich für mich aus. Das freut mich natürlich sehr. Jetzt gilt es, den Gemeinderat gut aufzustellen und mit der Arbeit loszulegen“, sagt er. Besonders die Anbindung Kirchweilers an das schnelle Internet liege ihm am Herzen. „Wir sind eine kleine Gemeinde zwischen Gerolstein und Daun. Neue Baugebiete sind also attraktiv, allerdings nur, wenn die Leute auch gute Internetanschlüsse vorfinden“, sagt er. Gestaltungsraum habe auch eine kleine Gemeinde wie Kirchweiler genug. „Wir haben ja schon beim Ausbau der Hauptstraße Leerrohre verlegt, aber auch im restlichen Ort wollen wir die Menschen ans Netz bringen.“

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