Nachruf Bitburgs Bildhauer Albert Hettinger gestorben

Bitburg · (de) Überall gibt es sie in Bitburg, Spuren seines künstlerischen Schaffens, aber er fehlt. Der Bildhauer Albert Hettinger ist am 8. Mai nach schwerer Krankheit im Alter von 59 Jahren gestorben. Im August 2020 hat der Künstler bei der Übergabe einer seiner Skulpturen für die Kreisverwaltung öffentlich gemacht, dass er an einer seltenen Muskelerkrankung leidet.

 Großer Künstler, bescheidener Mensch: Albert Hettinger bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte in Bitburg.

Großer Künstler, bescheidener Mensch: Albert Hettinger bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte in Bitburg.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Hettinger wollte, dass die Menschen wissen, warum er vielleicht ein bisschen anders spricht, ein bisschen anders geht. Er war mutig. Und bescheiden. Die Skulptur mit dem Titel „Innerer Drache“ ist, wie so viele Arbeiten Hettingers, aus einem Basaltfindling gearbeitet. Ein riesiger Stein, der zu schweben scheint – und nun in der Alten Kaserne das Entrée des Gebäudes der Kreisverwaltung ziert.

Arbeiten des Bildhauers, der sich über die Grenzen der Region hinaus einen Namen gemacht und zahlreiche Preise und Auszeichnungen gewonnen hat, sind quer durchs Stadtgebiet zu finden – vor der Kreissparkasse ebenso wie im Garten von Haus Beda, wo Hettinger 2012  die Ausstellung „Die andere Seite“ kuratiert hat. Die bekannteste seiner Arbeiten in Bitburg steht auf Kolmeshöhe: eine Säule, die wie von einem Geschwür durchbrochen scheint. Auf dem Fuß ist ein Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker aus seiner Rede 1985 zum 40. Jahrestag des Kriegsendes eingraviert: „Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“

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