Beeindruckt von Haus und Huhn

HINZERT-PÖLERT. Die ersten Dörfer sind inspiziert. Bis Dienstag nächster Woche werden sich die Fachleute der Gebietskommission des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" ein Bild von allen acht Teilnehmer-Gemeinden gemacht haben. Die Sieger sollen am 21. Juli bekannt gegeben werden.

"Der erste Standort ist schon mal sehr beeindruckend", Kommissionsleiter Alfons Hausen kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das ehemalige Pölerter Lehrerwohnhaus ist ein Musterbeispiel für vorbildliche Altbau-Renovierung. "Diese Kombination von Neu und Alt ist vorbildlich", lobt er die Eigentümerfamilie Kropidlowski. Ob der harmonisch angefügte Anbau oder das Natursteinpflaster mit den für Dörfer typischen Staudenbeeten ringsum - bei dem vor vier Jahren mit einem Wettbewerbs-Sonderpreis gewürdigten Anwesen stimmt einfach alles. In diesem Punkt sind sich die Mitglieder der Gebietskommission des Wettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft" absolut einig. Um die Idylle perfekt zu machen, schaut auf der Terrasse auch noch prompt ein Huhn vorbei, das die vielen Besucher aus der Nähe beäugen will. Architektur-Expertin Marie-Luise Niewodniczanska, für ihre Liebe zum Federvieh bekannt, ist hin und weg angesichts dieses rundum stimmigen Bildes. "Diesen Treffpunkt haben Sie aber sehr geschickt gewählt", lobt Hausen Ortsbürgermeisterin Mathilde Müller. Doch das Privathaus, an dem die Begehung startet, ist nicht der einzige Vorzeige-Fleck in Hinzert-Pölert. Viele Bürger der Doppelgemeinde haben ihre Häuser dorfgerecht umgebaut und sich bei der Bepflanzung mehr in Richtung Bauerngärten entschieden. Daneben setzen sich viele für die Gemeinschaft im Dorf ein, in dem es immerhin mehr als 20 Vollzeitstellen gibt. Der Ortsteil Hinzert kann sogar mit einer besonderen Leistung auftrumpfen. Ohne das selbstverständliche Zupacken vieler freiwilliger Helfer und den Einsatz der Fördervereinsmitglieder wäre die Kapelle im Dorf wohl nicht grundlegend renoviert worden, sondern nach und nach verfallen. Friedhof erheblich verschönert

Außerdem kommt bei der Kommission gut an, dass die Gemeinde Anregungen aufgreift und umzusetzen versucht. So etwa beim Pölerter Friedhof, dessen Aussehen sich seit der Teilnahme am Wettbewerb 2002 erheblich gewandelt hat. Die Anlage ist vor allem sehr viel grüner und strukturierter geworden. Ob Hinzert-Pölert seinem ersten Platz in der Sonderklasse des Kreisentscheids noch eins draufsetzen kann, muss sich erst zeigen. Denn auch die anderen Teilnehmer haben sich auf den Besuch der Kommission gut vorbereitet. Während in der Hauptklasse Veldenz, Dingdorf, Gransdorf, Birgel, Riol und Oberemmel um den ersten Platz wetteifern, tritt in der Sonderklasse neben Hinzert-Pölert die Gemeinde Steffeln an. In Veldenz hat sich die Kommission ebenfalls schon umgesehen. Die Entscheidung, wer auf Gebietsebene die Nase vorn hat, will die Trierer Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion am 21. Juli bekannt geben. Die Siegerehrung ist für den Herbst geplant.

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