Dummy "Bernd" braucht Hilfe

Hermeskeil · Die angenommene Lage kann durchaus Realität werden: Auf dem Innenstadtring in Hermeskeil hat es schon "Rundstreckenrennen" gegeben, wie Anwohner häufiger der Polizei meldeten. Was zu tun ist, wenn ein "Zieleinlauf" übel endet, hat die Feuerwehr in ihrer Jahreshauptübung geprobt.

 Dummy „Bernd“ wird mit Hilfe einer Schleifkorbtrage mit der Drehleiter aus dem Unfallauto gehoben. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Dummy „Bernd“ wird mit Hilfe einer Schleifkorbtrage mit der Drehleiter aus dem Unfallauto gehoben. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Ein Straßenrennen kommt an der Bushaltestelle vor der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Hermeskeil jäh zum Stehen. Zwei junge Fahrer hatten sich ein "Rundstreckenrennen" in der Innenstadt von Hermeskeil geliefert. Ein Wagen ist völlig demoliert, der andere steht hochkant auf der Beifahrertür.
"Ähnliche Situationen hatten wir schon im Ernstfall", berichtet der Sprecher der Hermeskeiler Feuerwehr, Thomas Klee. Diesmal ist es die Jahreshauptübung, in der es für 30 Aktive der Wehr und acht Rotkreuzhelfer um die Menschenrettung geht.
Und die hat es diesmal in sich. "Wir können das Auto, das auf der Seite liegt, nicht einfach so wieder auf die Räder stellen, denn niemand weiß, wie schwer die Verletzungen der Insassen sind", erklärt Klee. Deshalb wird das Fahrzeug mit speziellen Stützen gegen Umkippen gesichert. Dann verschaffen sich die Retter mit hydraulischen Scheren und Spreizern Zugang zu den Unglücksfahrern.
Beim zweiten Fahrzeug ist die Situation noch dramatischer. Kann der Fahrer noch gut herausgeholt werden, ist die Befreiung beim eingeklemmten Beifahrer sehr viel schwieriger. Es bleibt, nachdem das Dach entfernt wurde, nur der Weg nach oben. Ein Dummy, den die Feuerwehrleute nur liebevoll "Bernd" nennen, bekommt eine sogenannte Schleifkorbtrage angelegt und wird mit der großen Drehleiter nach oben aus dem Auto befreit. Die spektakuläre Aktion lässt die rund 100 Zuschauer applaudieren.
"Das ist eine Situation, in der wir auch auf der Straße die Höhenrettung brauchen", erklärt Wehrführer Daniel Bredel. Ähnliche Unfälle habe die Wehr schon häufig erlebt. "Unsere Leute sind fit und motiviert", freut sich Wehrleiter Christoph Borresch nach der gelungenen Übung. doth
Extra

Derzeit verfügt die Stützpunktwehr Hermeskeil über 47 Aktive, eine 19-köpfige Jugendwehr und 18 Kleinstretter in der Bambiniwehr. "Nachwuchskräfte gibt es nie genug", sagt Wehrleiter Borresch. Geübt wird 20 Mal im Jahr. Samstags ist immer jemand in der Feuerwache anwesend. Es ist das Gefühl, Menschen in Not geholfen zu haben, das die Retter motiviert. Über die laufenden Aktionen wird im Internet auf <%LINK auto="true" href="http://www.feuerwehr-hermeskeil.de" class="more" text="www.feuerwehr-hermeskeil.de"%> informiert. doth

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