Schwimmen in Hermeskeil Blaues Wasser macht viel Arbeit: Wie der Hermeskeiler Schwimmmeister sein Bad sauber hält

Hermeskeil · Was die Filteranlagen aus den Becken des Hermeskeiler Freibads heraussieben, kann bei Hochbetrieb ganz schön eklig sein. Trotzdem können sich Badegäste ab Samstag auf sauberes und 24 Grad warmes Wasser verlassen. Schwimmmeister Patrick Duroux hat dem TV einen Blick hinter die Kulissen des Freibads gewährt.

 Im Freibad Hermeskeil haben die Schwimmmeister die Becken schon seit Wochen auf den Saisonstart am Samstag vorbereitet.

Im Freibad Hermeskeil haben die Schwimmmeister die Becken schon seit Wochen auf den Saisonstart am Samstag vorbereitet.

Foto: TV/Anna Hartnack

Sechs Wochen bevor die ersten Badegäste der Saison im Hermeskeiler Freibad wieder ins Wasser und auf die Liegewiesen können, gehen für Schwimmmeister Patrick Duroux und sein Team die Vorbereitungen los. Kurz vor Saisonstart ist fast alles erledigt. Alle Schwimmbecken sind gefüllt, sauber und geheizt. Technik, Filteranlage und Chloranlage laufen, und Wartungen aller Anlagen sind erledigt.

Bei den Vorbereitungen nimmt die meiste Zeit das Säubern, Befüllen und Heizen der Becken in Anspruch. Zwar war das Freibad während der Wintersaison geschlossen, aber die Schwimmer- und Sprungbecken waren nicht komplett geleert. Für den Fall, dass doch jemand hineinfallen sollte, der beispielsweise über den Zaun geklettert ist, waren die Becken zu zwei Drittel gefüllt. So käme der Pechvogel zumindest wieder aus dem tiefen Becken hinaus. Außerdem: Die Reinigung des großen Beckens ist einfacher, wenn noch Wasser im Becken ist. Wände und Boden sind aus Edelstahl, daran haftet kein Dreck.

Das Nichtschwimmerbecken war während der Winterpause leer. Zu Saisonbeginn sind 500.000 Liter ins Schwimmbad gelaufen. Beim Befüllen ist Nachhaltigkeit gefragt: „Das Wasser aus dem Hallenbad wird aufbereitet und ins Nichtschwimmerbecken geleitet“, sagt Patrick Duroux. Das Hallenbad liegt oberhalb des Freibads und bleibt während des Sommers geschlossen.

 Schwimmmeister Patrick Duroux überwacht, dass alle Becken den richtigen Chlorgehalt haben und sauber sind.

Schwimmmeister Patrick Duroux überwacht, dass alle Becken den richtigen Chlorgehalt haben und sauber sind.

Foto: TV/Patrick Duroux

Dann geht es ans Heizen: 24 Grad Celsius Wassertemperatur sollen es in allen Becken werden. Bis die Heizanlage das erreicht hat, dauert es knapp eine Woche. „Bei kalten Nächten wie in den vergangenen Wochen, dauert es natürlich länger“, sagt Duroux. Auch hier kommt der Edelstahl zu Hilfe: An sonnigen Tagen heizt der sich schnell auf. So kann sich das Wasser in den Becken schneller erwärmen. Sogar so sehr, dass im Hochsommer die Heizung komplett ausgestellt werden kann. Geheizt wird nicht mit Gas oder Strom, sondern laut Verbandsgemeinde Hermeskeil mit einem Nahwärme-Mix aus Biogas und Holzhackschnitzel. Bis jetzt hätten die hohe Energiekosten sich nicht auf den Betrieb des Hermeskeiler Freibads ausgewirkt, bestätigt Carolin Becker von der Verwaltung.

Dafür, dass täglich sauberes Wasser in den Becken im Sonnenlicht glitzern kann, auch wenn hunderte Badegäste darin planschen und schwimmen, sorgt eine große Filteranlage unterhalb des Schwimmbereichs. Nichtschwimmerbecken und Planschbecken (508.000 Liter Wasser) sind an dieselbe Filteranlage angeschlossen. Auch die insgesamt 1,2 Millionen Liter Wasser aus dem Schwimmer- und Sprungbecken werden von derselben Anlage gereinigt. Vorfilter halten größere Teile wie Blätter auf. Eine ausgeklügelte Filteranlage kümmert sich um alles, was der Vorfilter durchgelassen hat: Fast drei Quadratmeter große Filterplatten, beschichtet mit Kieselgur sieben auch kleinste Partikel aus dem Schwimmwasser heraus. Für das Planschbecken und das Nichtschwimmerbecken sind 39 Filtermatten im Einsatz, für das Schwimmer- und Springerbecken 17. Die Anlagen sind so effektiv, dass sie das gesamte Wasser mehrmals pro Tag komplett reinigen. Was an den Filterplatten hängen bleibt, schwimmt in den Filterbecken oben: Haare, Pollen, Flusen, kleine Fliegen. Wenn die Sonne scheint, schwimmt vor allem eins oben: Sonnencreme. „Im Sommer gehen viele Badegäste mit Sonnencreme ins Schwimmbad“, sagt Duroux. „Die ist natürlich fettig. Bei Hochbetrieb sehen wir schon mal eine dicke Schicht Sonnencreme im Filterbecken schwimmen. Das wird alles abgeleitet in den Kanal.“ Was zurück bleibt ist sauberes Wasser. „Sauberer geht es nicht“, versichert Duroux. Außerdem: Eine automatisierte Desinfektionsanlage stellt sicher, dass regelmäßig Chlor in die Becken geleitet wird, um Keime und Krankheitserreger schnell abzutöten. Chlorgehalt, und pH-Wert des Wassers werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst. Natürlich geht auch der Schwimmmeister selbst in seinen Becken schwimmen.

Patrick Duroux freut sich, dass seine Gäste zumindest diese Saison nicht wegen begrenzter Besucherzahlen vor dem Bad Schlange stehen müssen. „Es gibt keine Beschränkungen, der Betrieb läuft ganz normal.“

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