Katastrophenschutz Schutz bei Niederschlag und Hochwasser

Konz · Oberemmel hat nun neue Regenrückhaltebecken. Dort wird überschüssiges Wasser zwischengespeichert und verzögert an die Kanalisation abgegeben. Doch das bleibt nicht die einzige Maßnahme.

 Fertig sind die neuen Regenrückhaltebecken in Oberemmel, von links: Nicolai Lange, Werkleiter Ralf Zorn (beide Verbandsgemeindewerke Konz), Bürgermeister Joachim Weber, Gunnar Platz (Joh. Wacht GmbH & Co. KG) und Joachim Malambré (BFH Ingenieure GmbH).

Fertig sind die neuen Regenrückhaltebecken in Oberemmel, von links: Nicolai Lange, Werkleiter Ralf Zorn (beide Verbandsgemeindewerke Konz), Bürgermeister Joachim Weber, Gunnar Platz (Joh. Wacht GmbH & Co. KG) und Joachim Malambré (BFH Ingenieure GmbH).

Foto: Trierischer Volksfreund/Privat

Neue Regenrückhaltebecken sind nun in der Mühlenwies in Oberemmel (am Wirtschaftsweg Im Großengarten in Richtung Wiltingen) fertig. In Krettnach, Obermennig, Pellingen und Konz-Berendsborn gibt es bereits die sogenannte Regenwasserbewirtschaftung.

Im Rahmen eines Ortstermins wurden die Becken von der Firma Joh. Wacht GmbH & Co. KG mit dem Planungsbüro BFH Ingenieure GmbH und Bürgermeister Joachim Weber an die Verbandsgemeindewerke Konz übergeben.

In den Regenrückhaltebecken werden überschüssige Wassermengen zwischengespeichert und gedrosselt an den nächsten Bachlauf – in diesem Fall den Mühlenbach – weitergegeben. Mit der Drosselung des Ablaufes am Becken ist gewährleistet, dass der Mühlenbach Regenmengen gewässerverträglich aufnehmen kann.

Die zusätzlichen Becken im Wert von 250 000 Euro haben ein Rückhaltevolumen von 750 Kubikmetern. Damit ergibt sich nun im Bereich Mühlenstraße/Im Großengarten ein Rückhaltevolumen von 2 750 Kubikmetern.

Dies entspricht einer Menge von etwas mehr als 18 000 handelsüblichen Badewannen. Um der gesetzlich auferlegten Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, werden die neu geschaffenen Regenrückhaltebecken umzäunt. Auch diese Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss.

In besiedelten Gebieten ist der natürliche Wasserhaushalt aufgrund versiegelter Oberflächen gestört. Dort kommt es zu einem stark erhöhten Oberflächenabfluss. Regenrückhaltebecken sind meist innerhalb oder am Ende eines Kanalnetzes angeordnet. Sie begrenzen bei Regen den Abfluss, indem sie das überschüssige Wasser speichern und es verzögert an die nachfolgende Kanalisation abgeben, um diese zu entlasten.

Auf diese Weise werden die Abflussspitzen verringert und damit eine Überlastung der unterhalb liegenden Kanalnetzbereiche oder Gewässer vermieden. Zusätzlich ist es nach aktueller Gesetzeslage Pflicht, dezentral zu entwässern, soweit das möglich ist. Daher haben die Verbandsgemeindewerke Konz im Stadtteil Oberemmel mehrere Anlagen für die Regenwasserbewirtschaftung gebaut. Ziel dieser naturnahen Regenwasserbewirtschaftung ist es, den natürlichen, lokalen Wasserkreislauf so wenig wie möglich zu verändern und dabei die Qualität von Grundwasser und Gewässern nicht nachteilig zu beeinflussen.

„Ende 2020 werden mit der Erneuerung der Kanalisation Im Großengarten sowie der Errichtung eines Regenüberlaufs vor den neuen Regenrückhaltebecken alle geplanten Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung in Oberemmel beendet sein“, sagt Bürgermeister Weber.

Der Regenüberlauf leitet das überschüssige Regenwasser der Kanalisation in die Regenrückhaltebecken. Dadurch und durch die verzögerte Wasserabgabe der Becken etwa nach einem Starkregen wird auch die Gewässerqualität des Mühlenbachs verbessert.

Darüber hinaus tragen die neu geschaffenen Becken zur Hochwasservorsorge bei, indem ankommende Hochwasserwellen gedämpft und entzerrt werden.

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