Kommunalpolitik VG-Werke halten Wassergebühren stabil

Konz · Der Werksausschuss der Verbandsgemeinde Konz hat sich mit dem Jahresabschluss 2019 der VG-Werke beschäftig. Dabei ging es um die vier Bereiche Wasser, Abwasser, Schwimmbad und Energie.

 Das Saar-Mosel-Bad in Konz ist coronabedingt zurzeit geschlossen. Ob durch die Schließung Mehrkosten entstehen oder sogar durch sinkende Betriebskosten geringere Defizite anfallen, ist noch nicht absehbar.

Das Saar-Mosel-Bad in Konz ist coronabedingt zurzeit geschlossen. Ob durch die Schließung Mehrkosten entstehen oder sogar durch sinkende Betriebskosten geringere Defizite anfallen, ist noch nicht absehbar.

Foto: Jürgen Boie

Die gute Nachricht aus dem Ausschuss für die Verbandsgemeindewerke Konz, die für die VG Trinkwasser anbieten, Abwasser beseitigen, Strom und Heizwärme herstellen und das Saar-Mosel-Bad betreiben: Die Wassergebühren bleiben auch im nächsten Jahr stabil, nachdem die Kosten für Trink- und Schmutzwasser für das Jahr 2019 sogar gesenkt werden konnten.

Der Ertrag aus der Stromerzeugung – da sind in erster Linie die zahlreichen Photovoltaik-Anlagen in der Stadt Konz zu nennen - blieb stabil. Man rechnet ab 2024 mit Überschüssen bei der Stromgewinnung. Die bis dahin aufgelaufenen Verluste aus den Abschreibungen auf die Investitionen in die Solaranlagen können dann ausgeglichen werden. Später fließen dann sogar Erträge in die Kasse der VG Konz.

„Sorgenkind“ bei den VG-Werken bleibt das Schwimmbad. Knapp über 1,1 Millionen Euro beträgt das Defizit, das das Saar-Mosel-Bad 2019 eingefahren hat. Erfreulich sei aber, dass es trotz insgesamt zwölf Schließtagen wegen Wartungsarbeiten mehr Besucher als 2018 gegeben habe.

Da die Verbandsgemeinde vorausgesehen hat, dass das Schwimmbad nicht kostendeckend zu betreiben ist, stehen entsprechende Mittel im Haushalt zum Ausgleich des Defizits zur Verfügung.

Das Bad ist aktuell coronabedingt geschlossen. Hinzu kommen die Schließungen im Frühjahr. Ob die Corona-Pandemie das Defizit eher vergrößert oder sogar verringert, kann momentan noch nicht abgeschätzt werden. Einige Mitarbeiter wurden für die Gesundheitsämter abgestellt, beispielsweise, um Quarantäneverfügungen zu überbringen oder zu kontrollieren. „Das entlastet den Personal-Etat und senkt dadurch die Betriebskosten“, hieß es in der Diskussion.

Beim Abwasser kommen noch schlecht kalkulierbare Belastungen auf die VG-Werke zu, weil der Klärschlamm aus den Kläranlagen nicht mehr ohne weiteres von Landwirten auf die Felder gebracht werden kann. Die VG-Werke rechnen mit etwa 150 000 Euro Zusatzkosten für die fachgerechte Entsorgung des Klärschlamms. In der VG fallen jährlich rund 6000 Tonnen Klärschlamm an. Die Entsorgung kostet 120 Euro pro Tonne. VG-Leiter Ralf Zorn erwartet, dass erste Transporte zur Entsorgung nach Mainz in eine dort extra errichtete Klärschlammverbrennungsanlage bereits im Januar 2021 durchgeführt werden.

Hintergrund für die aufwendige Entsorgung des Klärschlamms ist, dass die Belastung des Grundwassers in der Verbandsgemeinde vielerorts zu hoch ist. Die Menge des Klärschlamms, der auf die Felder ausgebracht werden kann, ist aber auch abhängig von den angebauten Pflanzen. Und darüber entscheiden natürlich die Landwirte.

Zum Abschluss der Sitzung des Ausschusses stimmten die Mitglieder dafür, dass die Wirtschaftsprüfungsfirma Saar-Treuhand für weitere drei Jahre die Bilanzen und Abschlüsse der VG-Werke prüfen wird. Danach solle aber ein Wechsel bei der Prüffirma angestrebt werden, damit keinerlei Routinen und Verflechtungen entstehen.

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