Veranstaltung Tierschau und Miss-Hochwald-Kür in Kell: Korrekte Kuh mit Beinen zum Altwerden

Kell am See · Züchter aus zwei Landkreisen haben am Montag ihre Tiere in Kell am See präsentiert. Den Titel der „Miss Hochwald“ sicherte sich ein Betrieb aus der Eifel mit einer schwarz-weißen Schönheit namens Goldmine.

Bei der Tierschau in Kell zur Miss Hochwald gekürt: Goldmines Sieg feiern (von rechts) Züchter Matthias Zens, Jochen Schulze mit Sohn Jonathan, Milchkönigin Katharina Weber und VG-Bürgermeister Martin Alten.

Bei der Tierschau in Kell zur Miss Hochwald gekürt: Goldmines Sieg feiern (von rechts) Züchter Matthias Zens, Jochen Schulze mit Sohn Jonathan, Milchkönigin Katharina Weber und VG-Bürgermeister Martin Alten.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Die Kommentare des Preisrichters schallen über die Wiese: „Ein echtes Kraftpaket haben wir hier. Breites Becken, stabiles Fundament – sehr korrekt.“ Attribute wie diese stehen bei Schönheitswettbewerben üblicherweise nicht hoch im Kurs. Bei einer Leistungsschau für Milchkühe sind sie jedoch oft ein Garant für den Erfolg.

Zur 58. Auflage der Verbandsgemeinde-Tierschau in Kell am See haben am Montag Züchter aus den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg insgesamt 46 Tiere mitgebracht, die um den Titel der „Miss Hochwald 2018“, der schönsten Milchkuh, konkurrieren. Im Ring werden sie in Kleingruppen vorgeführt und von Experten bewertet – getrennt nach Altersklassen und den Rassen Holstein und Fleckvieh. Daneben gibt es auch Pferde zu bestaunen, außerdem Großesel, Ziegen, Kaninchen und Hühner.

Die Besucher, die trotz kühler Temperaturen und Nieselregens zahlreich erschienen sind, schlendern vorbei an Vorführungen, Kleintierzelt und Ständen für landwirtschaftliches Zubehör, lauschen den Erklärungen der Jury und dem Spiel des Musikvereins Concordia Kell. „Es ist wirklich schön hier“, findet Angelika Michels aus Oberemmel (VG Konz). „Meine Enkelin Emilia ist ein echter Pferdenarr. Ihr gefällt es sehr.“ Am Pferde-Parcours ziehen gerade zwei besonders niedliche Exemplare alle Blicke auf sich. Die Shetland-Ponys Tigerlilly und Wuschel-Puschel werden von den Mädchen Anna und Lena Marx vorgeführt.

Walter Hennen aus Mandern hofft, „viele Freunde und Kollegen zu treffen“. Traditionell markiert die Tierschau den Abschluss der Keller Kirmes und ist nicht nur bei den Ortsbewohnern beliebt. Unter den Gästen ist auch die rheinland-pfälzische Milchkönigin Katharina Weber: „Veranstaltungen wie diese sind enorm wichtig“, lobt sie. Verbrauchern werde vor Augen geführt, wer ihnen Lebensmittel wie Milch und Fleisch eigentlich bereitstelle. Vor allem die Kinder schauten begeistert zu, wenn die Kühe auf dem Gelände gemolken würden.

Gegen 13 Uhr ist es soweit: Die Kür der schönsten Kuh steht bevor. Richter Frank Königs lässt seine Favoriten aufmarschieren. Dann gibt er den entscheidenden Klapps auf den Rücken der Siegerin, die für ihn heute mit ihrem „fantastischen Euter“ und „Beinen zum Altwerden“ die „kompletteste Kuh“ ist: Es ist Goldmine, knapp vier Jahre alt, aus der Zucht von Matthias und Stefan Zens aus Musweiler bei Wittlich. Die Brüder stellen damit zum achten Mal die Miss Hochwald. „Ums Gewinnen geht es aber weniger“, sagt Matthias Zens. „Wir wollen den Menschen zeigen, dass wir gute, gesunde Tiere haben. Es ist eine schöne Möglichkeit, etwas fürs Image zu tun.“ Und das Niveau steige von Jahr zu Jahr.

Verbandsgemeinde-Tierschau in Kell am See 2018
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Tierschau in Kell: Korrekte Kühe und prächtige Pferde

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Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Die Tierschau sei „ein sichtbares Zeichen für die wertvolle Arbeit, die in den Betrieben geleistet wird“, betont Gastgeber Martin Alten, Bürgermeister der VG Kell. Deshalb bleibe dieses wichtige Forum auch nach der Fusion mit der VG Saarburg am 1. Januar 2019 erhalten. Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, und der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz richten Appelle an die Kunden und anwesende Politiker. Man müsse  „der Geiz-ist-geil-Mentalität entgegenwirken und bereit sein, für regionale Produkte etwas zu bezahlen“, sagt Schartz. Horper fordert mehr Einsatz, damit die Erzeugnisse aus der Region den Weg in die Regale der Einzelhändler fänden.

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