Viele Schäden Viele Tannen im Breiter Wald verdurstet

Breit · Der Wald der Hunsrückgemeinde Breit zählte in diesem Sommer zu den trockensten Regionen in Rheinland-Pfalz. Welche Auswirkungen das auf die Bäume und den aktuellen Forsthaushalt hat, erfuhren jüngst die Ratsmitglieder.

 Eine vertrocknete Weißtanne: Dem Dürre-Sommer 2022 sind im Hunsrück vor allem Fichten zum Opfer gefallen. Im Gemeindewald Breit waren außerdem auch Tannen in größerem Ausmaß betroffen.

Eine vertrocknete Weißtanne: Dem Dürre-Sommer 2022 sind im Hunsrück vor allem Fichten zum Opfer gefallen. Im Gemeindewald Breit waren außerdem auch Tannen in größerem Ausmaß betroffen.

Foto: picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst

Die Situation in vielen Gemeindewäldern ist ernst. Dass auch der Hunsrückort Breit von den Auswirkungen des extrem trockenen Sommers in diesem Jahr nicht verschont geblieben ist, zeigte sich am Donnerstagabend in der Sitzung des Gemeinderats. Dort ging es um den aktuellen Forstwirtschaftsplan, der unter anderem ausweist, mit welchen Einnahmen aus dem Holzverkauf die Gemeinde rechnen kann.

Peter Meyer, der künftig neue Aufgaben übernimmt, erläuterte ein letztes Mal die Zahlen und die aktuelle Lage im Gemeindewald. Die Reviere Büdlicherbrück und Trittenheim seien im Juli 2022 die trockensten Gebiete in Rheinland-Pfalz gewesen, erläuterte der Förster. „Das Revier liegt mitten im Hotspot“, sagte er. Wobei nicht mehr nur die Fichten, sondern inzwischen auch die Tannen betroffen seien: „Wir befinden uns in einer Situation, die ganz enorme Konsequenzen hat.“

2018 habe die Schadholzmenge bei der Fichte aufgrund der Trockenheit noch bei rund 300 Festmetern gelegen, 2020 seien es 3000 gewesen. Diese Menge sei zwar 2021 wieder auf rund 1250 Festmeter und in diesem Jahr auf etwa 1000 Festmeter zurückgegangen, zeigte Meyer ein entsprechendes Schaubild. Dafür seien aber rund 700 Festmeter Schadholz bei der Tanne hinzugekommen, die 2020 noch nicht in der Statistik aufgetaucht sei. Das Betriebsergebnis für den Forst fällt durch die hohen Einschlagmengen zwar mit rund 69.000 Euro um 47.000 Euro höher aus als geplant. Darüber könne man sich im ersten Moment freuen. Hinzu kommen Zuschüsse, die das Ergebnis auf rund 90.000 Euro steigen lassen. Zum Vergleich: In den 31 Jahren, in denen Meyer Revierleiter ist, hat das Ergebnis nur ein einziges Mal die 20.000 Euro überschritten – das machte er in seiner Präsentation deutlich.

Jedoch bedeuteten die hohen Umsätze aufgrund der starken Einschläge Substanzverluste im Wald. Zumal die regionalen Sägewerke diese großen Mengen an Schadholz nicht mehr hätten abnehmen können. „Wir stecken die Bäume in Container und schicken sie nach Asien“, sagte Meyer. Allerdings sei dies besser, als das Holz im Wald verfaulen zu lassen.

Eine längere Diskussion gab es im Rat über die Preise, die die Ortsgemeinde für Brennholz aus ihrem Wald festlegen sollte. Hatte der Festmeter im Vorjahr noch 51,40 Euro gekostet, so schlug Meyer aufgrund der allgemeinen Preisentwicklungen für das kommende Jahr 68 Euro pro Festmeter Laubhartholz vor, 55 Euro für Weichholz. Meyer warnte vor zunehmenden Bestellungen von außerhalb der Gemeinde, falls man mit dem Holzpreis zu sehr unter den Preisen der Nachbarkommunen liege. Letztendlich entschied sich der Rat für 65 Euro pro Festmeter Laubhartholz, 45 Euro für Weichholz. Die maximale Abgabemenge soll bei 15 Festmetern liegen.

Die ersten Punkte der Tagesordnung am Donnerstagabend waren im Übrigen deutlich schneller abgehandelt. Mangels Bewerbern bleibt das rund 300 Einwohner zählende Dorf weiter ohne Ortsbürgermeister/in und Beigeordnete(n). Im Rat wurden für beide Ämter keine Vorschläge unterbreitet. Da die bisherige Ortschefin Christine Paulußen ihr Amt im März aufgegeben und der bisherige Beigeordnete Lukas Eiden seine Aufgabe im August ebenfalls niedergelegt hatte, kümmert sich weiterhin die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang, Vera Höfner, als Beauftragte um die Geschäfte der Ortsgemeinde.

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