Kommunales Gute Mischung und gute Lagen im Berglichter Gemeindewald

Berglicht. · Der Ortsgemeinderat Berglicht hat den Forstwirtschaftsplan für das kommende Jahr beschlossen und rechnet mit einem Plus in der Kasse.

 In Berglicht wird in erneuerbare Energien investiert.

In Berglicht wird in erneuerbare Energien investiert.

Foto: Ursula Schmieder

Das Forstrevier Büdlicherbrück schreibt derzeit rote Zahlen: Für das aktuelle Jahr ist mit einem Minus von voraussichtlich an die 21 000 Euro zu rechnen, im günstigsten Fall um 3000 Euro geringer. Und für 2021 ist im Berglichter Forstwirtschaftsplan ein Ertrag von gerade mal 5074 Euro plus kalkuliert.

Die von Peter Meyer, Leiter des Forstreviers Büdlicherbrück, in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellten Zahlen sahen in früheren Jahren besser aus. So konnten 2019 noch etwa 40 000 Euro plus erwirtschaftet werden. Doch angesichts aktueller Probleme hätte das Ergebnis auch schlechter ausfallen können. Nach langen Trockenperioden in drei aufeinanderfolgen Jahren sind vor allem Fichten massiv vom Borkenkäfer befallen und zusehends durch Stürme gefährdet. Besonders stark betroffen sind laut Meyer wärmere Regionen, aber auch Nachbarorte von Berglicht. Gefährdet seien vor allem Bestände in milderen tieferen Lagen oder an Hängen, in denen Wasser schneller ablaufe. Abgesehen davon profitiere Berglicht derzeit aber auch von einer relativ guten Baumarten-Mischung: „Mischwald ist das A und O.“

Aufforsten will Meyer daher auch mit Buchen und Douglasien, die derzeit mit der Eiche, für die gute Preise gezahlt werden, die Verkaufserlöse einbringen. Fichte werde zwar nachgefragt und sei auch weiter wichtig für die Gemeinde, die damit sogar ihr negatives Ergebnis verbessern könnte. Doch angesichts des drastischen Preisverfalls rät er davon ab. Es mache keinen Sinn, Holz zu verkaufen, wenn damit nichts zu verdienen sei. Zumal sich das in den nächsten Monaten wiederum ändern könnte, weil holzverarbeitende Betriebe frisch eingeschlagene Fichte brauchten.

Der Berglichter Rat folgt daher dem Rat des Revierleiters. Ihr „schöner Wald“ sei ja nicht nur ein Wirtschaftsfaktor, sondern auch wichtig für Freizeit und Erholung, betonte Ortsbürgermeister Michael Reusch. Holz unter Wert zu verkaufen - „nur um den Haushalt schwarz hinzukriegen“, hält er daher für den falschen Weg. Weitgehend unverändert bleiben die Preise für Brennholz. Lediglich der Preis für an den Weg gerückte Laubhartholzstämme steigt von bisher 31 Euro pro Fest- oder Kubikmeter auf 33 Euro, den mittleren Wert im Forstrevier. Ebenso wie der Forstwirtschaftsplan wurde auch die Zertifizierung des Gemeindewaldes einstimmig beschlossen. Vom in Europa wie darüber hinaus etablierten PEFC-Siegel verspricht sich der Rat Planungssicherheit. Denn längerfristig könnten Zuschüsse nur noch für zertifizierte Forstbetriebe gezahlt werden.

Zum geplanten Hochwasser- und Starkregen-Vorsorgekonzept informierte Reusch, dass ein vorgesehener Bürger-Workshop coronabedingt   wohl erst im Frühjahr stattfinden wird. Doch Unterlagen dazu könne er auf Nachfrage bereits zur Verfügung stellen.

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