Unfallstatistik Hauptursache für Unfälle: Falsches Tempo

Morbach · Nach einem Anstieg der Unfallzahlen im Jahr 2016 setzte sich diese Entwicklung auch 2017 fort. Bei steigenden Unfallzahlen ist aber ein Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschäden zu verzeichnen.

 Blitz! Da ist wohl jemand zu schnell unterwegs: nach wie vor die häufigste Ursache für Unfälle im Hunsrück.

Blitz! Da ist wohl jemand zu schnell unterwegs: nach wie vor die häufigste Ursache für Unfälle im Hunsrück.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Im Jahr 2017 wurden bei der Polizeiinspektion Morbach  753 Verkehrsunfälle aufgenommen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein geringer Anstieg um sechs Unfälle, wie die Polizei in ihrer Jahresstatistik mitteilt.

Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung haben daran einen großen Anteil. Sie stiegen um 26 auf 361 Unfälle (2016: 335).

Die Verkehrsunfälle mit Personenschäden fielen auf 75 (2016: 85) Fälle. So konnte die negative Entwicklung des Vorjahres durchbrochen werden. Verkehrsunfälle mit Leichtverletzten stiegen leicht auf 55 Unfälle gegenüber 53 im Vorjahr. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten ist von 29 im Vorjahr auf 17 Fälle im Jahr 2017 gefallen. Im Jahre 2017 ereigneten sich drei Unfälle mit tödlichem Ausgang, dabei starben fünf Menschen.

Zu den Hauptrisikogruppen zählen Kinder, junge Fahrer, Motorradfahrer, Senioren und Radfahrer. Die Zahl der Unfälle mit Kinderbeteiligung ist demnach auf vier Fälle angestiegen, das bedeutet eine Zunahme von zwei Unfällen gegenüber 2016.

Die Beteiligung der Altersgruppe der 18-24-Jährigen ist im Vergleich zu 2016 mit 130 Unfällen (2016: 149) leicht gesunken, die Zahl der Verletzten von 25 auf 22 gefallen. Zwei Tote gab es in  dieser Altersgruppe im Jahr 2017.

21 Unfälle ereigneten sich mit Zweirädern, wobei 13 Personen verletzt und zwei Motorradfahrer getötet wurden.

93 (Vorjahr 108) Verkehrsunfälle gab es unter Beteiligung älterer Verkehrsteilnehmer (65 Jahre und älter). Dabei wurden elf Personen verletzt, bei 40 dieser Unfälle war der Unfallbeteiligte älter als 74 Jahre.

Vier verletzte Radfahrer hat die PI Morbach registriert, bei drei Fällen war die Hauptursache nicht angepasste Geschwindigkeit.

Sieben Unfälle ereigneten sich unter der Einwirkung von berauschenden Mitteln:  zwei  unter Drogen, fünf weitere unter Alkoholeinfluss mit Promillewerten von 0,5 bis drei. In allen Fällen war der alkoholisierte oder drogenbeeinflusste Beteiligte der Hauptunfallverursacher.

Der überwiegende Teil aller Unfälle  ereignete sich auf Straßen außerhalb der Ortschaften (565), innerhalb der Orte waren es 188 Fälle.

Hermann-Josef Decker, Leiter der Morbacher PI, kommentiert die Statistik: „Es ist feststellbar, dass sich viele Leute offenbar keine Gedanken darüber machen, was für Schäden sie verursachen.“ Denn die Fälle von Unfallflucht hat um fünf Fälle auf 85 zugenommen (2016: 80). Nach wie vor sei die Geschwindigkeit eine Hauptunfallursache.

„Da geht es auch um die den Verhältnissen angepasste Geschwindigkeit. Das können bei schlechtem Wetter in einer 70er-Zone auch schon mal 30 Stundenkilometer sein,“ sagt Decker. In diese Richtung ziele denn auch die Präventionsarbeit seiner PI. Dazu zählt die Jugendverkehrsschule, an der im Jahr 2017 87 Schüler teilgenommen hätten. Zudem wurden in Schulklassen der IGS Morbach Präventionsprojekte zum Thema Drogen im Straßenverkehr gemacht.

Zudem biete die PI Morbach auch Präventionsveranstaltungen zum Thema Sicherheit für Zweiradfahrer an.

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