Ehrenamtliche bekommen Unterstützung Feuerwehren bekommen Unterstützung

Bernkastel-Kues/Wittlich/Morbach · Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues stellt zum 1. April 2020 einen hauptamtlichen Gerätewart ein. Damit ist sie die dritte Kommune im Landkreis, die die ehrenamtlich Aktiven bei der Wartung ihrer Geräte unterstützt.

 Steven Thiesen, Gerätewart und Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Kues, prüft ein Atemschutzgerät.

Steven Thiesen, Gerätewart und Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Kues, prüft ein Atemschutzgerät.

Foto: Christoph Strouvelle

Bei der Feuerwehr Bernkastel-Kues wird ab dem 1. April 2020 ein hauptamtlicher Gerätewart die Aktiven der 28 Wehren der Verbandsgemeinde unterstützen. „Die Anforderungen sind gestiegen. Außerdem haben wir mit ausreichend Nachwuchs zu kämpfen“, sagt Leo Wächter, Bürgermeister der VG Bernkastel-Kues. Die Geräte ehrenamtlich warten zu lassen reiche nicht mehr aus. Die Forderung aus den Reihen der Feuerwehr seien schon immer da gewesen. Denn auf den Gerätewarten laste eine hohe Verantwortung. Zudem seien zwei Gerätewarte aus Altersgründen ausgeschieden und konnten ehrenamtlich nicht nachbesetzt werden. „Wir wollen das professionalisieren“, sagt Wächter.

Wie wird die Arbeit des hauptamtlichen Gerätewarts praktisch aussehen? „Er wird schwerpunktmäßig seine 20 ehrenamtlichen Kollegen unterstützen und managen“, sagt Edwin Kohl, stellvertretender Wehrleiter der VG Bernkastel-Kues. Dazu soll er sich in erster Linie um Atemschutzgeräte kümmern, die nach jedem Einsatz, egal, ob Ernstfall oder Übung, gewartet werden müssen. Denn es gehe hier um Sicherheit. Dazu soll der hauptamtliche Gerätewart in der gesamten Verbandsgemeinde unterwegs sein. Vor allem die Wehren, die keinen eigenen Gerätewart haben, soll er unterstützen.

Die Wehr der VG Bernkastel-Kues geht hier einen Weg, den andere Wehren schon lange beschritten haben. Die Stadt Wittlich beschäftigt einen hauptamtlichen Gerätewart, die VG Wittlich-Land habe 1,5 entsprechende Stellen besetzt, sagt Kreisfeuerwehrinspekteur Jörg Teusch. Die Wehren seien in den vergangenen Jahren immer umfangreicher ausgestattet worden, für Einsätze bei einem Waldbrand bis hin zu Hochwasser. Hinzu kämen Gerätschaften für technische Hilfe. „Das ist inzwischen nicht mehr ehrenamtlich zu leisten“, sagt er und verweist auf die FFW Wittlich, die rund 300 Einsätze pro Jahr fährt und deren Geräte stets einsatzbereit sein müssen. „Wir brauchen hauptberufliche Gerätewarte alleine schon deshalb, um die Aktiven nicht über Gebühr zu belasten“, sagt Teusch. Bei so vielen Einsätzen könnten diese es nicht mehr leisten, hinterher noch Schläuche zu waschen und Geräte zu prüfen. 70 bis 80 Stunden Arbeit pro Monat seien für einen ehrenamtlichen Gerätewart nicht ungewöhnlich. In Rheinland-Pfalz gebe es in zahlreichen Kommunen inzwischen hauptamtliche Gerätewarte. Ein Grund sei auch die Kommunalreform mit ihren Fusionen, die größere Gebietskörperschaften hervorbringe und die schwerer zu händeln seien, sagt Teusch. Wie sieht es in kleinen Gebietskörperschaften aus, wie in der Einheitsgemeinde Morbach? Auf Dauer wird ein hauptamtlicher Gerätewart kommen müssen“, sagt Wehrleiter Marco Knöppel. Denn nicht nur die Anforderungen bei der Wehr, sondern auch die Belastung durch die Arbeit werde immer mehr. Derzeit erhält die Morbacher Wehr Unterstützung vom örtlichen Bauhof. Nach größeren Einsätzen stellt die Gemeinde einen Mitarbeiter ab, der die 14 ehrenamtlichen Gerätewarte bei ihrer Arbeit unterstützt.

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