Nach einer Woche wieder „frei“ Quarantäne wird verkürzt - Hier sind die neuen Corona-Regeln

Trier · Regionale Unternehmen begrüßen die neuesten Beschlüsse zu den Corona-Regeln. Indess steigen die Corona-Zahlen deutlich. Alle Neuerungen im Überblick:

 Mit einem negativen PCR-Test können sich Corona-Infizierte nach sieben Tagen aus der Isolation freitesten. Foto: dpa

Mit einem negativen PCR-Test können sich Corona-Infizierte nach sieben Tagen aus der Isolation freitesten. Foto: dpa

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Wer sich mit Corona infiziert, muss künftig nicht mehr so lange in Quarantäne. Darauf verständigten sich die Gesundheitsminister der Länder. Nach sieben Tagen sollen sich Infizierte und ungeimpfte Kontaktpersonen mit einem PCR-Test aus einer Isolation oder Quarantäne „freitesten“ können. Geimpfte Kontaktpersonen müssen nicht in  Quarantäne. Nach zehn Tagen soll die Absonderung auch ohne Test enden.  Infizierte Beschäftigte der kritischen Infrastruktur etwa in Kliniken, Pflegeheimen oder bei der Polizei dürfen ebenfalls nach sieben Tagen mit PCR-Test aus der Isolation. Schüler, die Kontakt zu einem Infizierten hatten, sollen sich nach fünf Tagen „freitesten“ können.

Wirtschaft zufrieden mit neuen Corona-Regeln

Bei der regionalen Wirtschaft stößt die Verkürzung von Quarantänezeiten auf Zustimmung. Damit würden  Produktionsausfälle sowie Störungen von Betriebsabläufen vermieden, sagt  Sabien Plate-Betz, Geschäftsführerin der Vereinigung Trierer Unternehmer (VTU). „Allerdings muss die Verkürzung der Quarantäne auch aus medizinischer Sicht vertretbar sein. Es hilft den Unternehmen nicht, wenn durch die Verkürzung der Quarantäne die Gefahr einer Ausbreitung der Pandemie in den Betrieben zunimmt.“ Nach zweijährigem Pandemiegeschehen seien die Unternehmen durchaus in der Lage, auch mit massenweisen Infektionen umzugehen, so die VTU-Chefin.

Ohne die nun beschlossene Verkürzung der Quarantäne-Zeit hätten nach Ansicht von Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer der Trierer Industrie- und Handelskammer, auch Verbraucher die Auswirkungen von stark steigenden Infektionszahlen zu spüren bekommen.

Dann nämlich, wenn sie vor leeren Regalen in den Supermärkten gestanden hätten, falls „die Produktion und regelmäßige Lieferung von Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs flächendeckend ins Stocken gerät“. Eine Verkürzung der Quarantänezeit sei ein wichtiger Baustein, die Wirtschaft und das Alltagsleben am Laufen zu halten, sagt Glockauer.

Beim Lebensmittelhersteller Dr. Oetker in Wittlich stoßen die Maßnahmen auf positive Resonanz. „Wir begrüßen eine verkürzte Quarantänezeit, falls sie medizinisch vertretbar ist und wenn sichergestellt ist, dass die betroffenen Personen nicht mehr ansteckend sind“, sagt Werkleiter Hans-Dieter Husch.

„Für uns ist stets Planbarkeit sehr wichtig, da manche Maßnahmen eine Vorlaufzeit benötigen“, schreibt eine Sprecherin des Tabakherstellers JTI mit Werk in Trier im Hinblick auf eine verkürzte Quarantänezeit. Neue strenge Regeln im Hygienekonzept soll einen Ausbruch und die Möglichkeit einer Massenisolation von vornherein ausschließen.

Inzidenzen steigen in der Region auf über 200

VTU-Chefin Plate-Betz warnt vor einem erneuten Lockdown: „Betriebsschließungen und immer wiederkehrende Shutdowns für die Wirtschaft müssen unbedingt vermieden werden, um die betroffenen Mitarbeiter sowie die Volkswirtschaft zu entlasten.“ Auch in Luxemburg soll die Isolation von infizierten Geimpften, von zehn auf sechs Tage verkürzt werden.

Die Infektionen durch die Omikron-Variante scheinen auch in der Region an Fahrt zu gewinnen. Das Landesuntersuchungsamt meldete am Mittwoch insgesamt 334 neue Fälle für die vier Landkreise und die Stadt Trier. Die Inzidenzen in Trier, der Vulkaneifel und in Bernkastel-Wittlich liegen wieder über 200. Landesweit wurden 2467 Neuinfektionen registriert, am Dienstag war Omikron bereits für fast die Hälfte der Fälle verantwortlich. Allerdings sinkt die landesweite Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie hoch der Anteil der Covid-Patienten in den Kliniken ist, auf 2,3. Laut Intensivregister wurden am Mittwoch in der Region fünf Covid-Patienten auf Intensivstationen behandelt.

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