Bruchlandung macht weltweit Schlagzeilen

BITBURG. Nach der filmreifen Bruchlandung eines Kleinflugzeugs auf einem Porsche-Dach hat die Landesluftfahrtbehörde noch nicht über mögliche Konsequenzen entschieden. Der ungeplante Stunt auf dem Bitburger Flugplatz machte weltweit Schlagzeilen.

Dass der immer noch leicht fluglahme Bitburger Airport einmal weltweit beachtet werden würde, hätten die Eifeler Flugplatzgewaltigen vor ein paar Wochen allenfalls zu träumen gewagt. Unlängst aber war es soweit: Medien in den USA, Pakistan, Indien und sogar China berichteten über den bis dato eher unbekannten Provinz-Fliegerhorst. Dummerweise war der Anlass des weltweiten Interesses für die Flugplatz-Manager eher peinlich: die mittlerweile fast einen Monat zurückliegende Landung eines Kleinflugzeugs auf dem Dach eines Porsche. Der spektakuläre Stunt war nämlich keineswegs geplant, sondern vermutlich Ergebnis von Schludrigkeit und Schlamperei. Fragt sich nur: Wen trifft die Schuld an der Bruchlandung, die - wie durch ein Wunder - ohne Verletzte, dafür mit reichlich zerbeultem Blech endete? Die Protagonisten schieben sich den Schwarzen Peter gegenseitig zu. Der Pilot sagt, er habe sich vor der Landung ordnungsgemäß beim Bitburger Tower gemeldet und das Okay bekommen. Stimmt nicht, kontert dagegen die Betreibergesellschaft Flugplatz Bitburg GmbH (TV vom 9. Juli). Der Pilot habe nicht mit Bitburg gefunkt, die Landebahn von der falschen Seite angeflogen und sich zudem nicht vergewissert, ob die Piste frei sei, sagte nach dem Zwischenfall Aufsichtsratschef Michael Billen. Für Erhellung sorgen könnte die Landesluftfahrtbehörde, die den Crash untersucht und die über das Porsche-Training auf der Bitburger Landebahn nach früheren Angaben ihres Chefs im Vorfeld nicht informiert war. Dann nämlich hätte der Flugplatz zumindest teilweise gesperrt werden müssen. Darüber wären alle Piloten über ein spezielles Informationssystem (Notam) in Kenntnis gesetzt worden. Nach Informationen unserer Zeitung war aber am Tag der Bruchlandung in den Notams nicht von einer (Teil-)Sperrung des Bitburger Flugplatzes die Rede. "Denken Sie in Quartals-Zeiträumen"

Ein Fakt, der der Betreibergesellschaft am Ende der Ermittlungen übel aufstoßen könnte. Wie lange die sich hinziehen werden, steht allerdings in den Sternen. Landesluftfahrtbehörden-Chef Gernot Keßler gibt sich mittlerweile wortkarg: "Zu laufenden Verwaltungsverfahren sage ich nichts." Aber vielleicht zum voraussichtlichen Zeitplan der Untersuchung? "Denken Sie nicht in Wochen, sondern in Quartals-Zeiträumen." Und welche Sanktionen drohen den Beteiligten, sollte ihnen Fehlverhalten nachgewiesen werden können? "Wir sammeln erst einmal die Fakten. Alles andere wäre hoch spekulativ", sagt Keßler. Ein loses Auge auf die Nachwehen der spektakulären Bruchlandung hat auch die Trierer Staatsanwaltschaft noch. Laut Behörden-Chef Horst Roos liegt die Einsatzmeldung der Bitburger Polizei seit vergangener Woche beim Luftfahrtbundesamt in Braunschweig. "Die prüfen das jetzt. Und wenn sich jemand falsch verhalten hat, bekommen wir Nachricht." Erst danach werde über mögliche Konsequenzen entschieden.

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