Krankenkassen schlagen Alarm: Stress im Job treibt immer mehr Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz zum Arzt

Mainz/Trier · Die Zahl von Patienten mit einer psychischen Erkrankung ist in Rheinland-Pfalz deutlich gestiegen. Im Jahr 2011 seien 63 Prozent mehr Depressionen diagnostiziert worden als noch fünf Jahre zuvor, teilte die Techniker Krankenkasse mit.

Auch die Arbeitsunfähigkeitszeiten aufgrund psychischer Störungen haben in den vergangenen Jahren eklatant zugenommen: Um 62 Prozent stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Stress und Depressionen. Jeder sechste Fehltag eines Arbeitnehmers sei demnach auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen.

Dies bedeute jedoch nicht, dass es auch tatsächlich mehr Erkrankte gebe, sagte Prof. Wolfgang Schneider, Direktor der Universitätsklinik für psychotherapeutische Medizin in Rostock. Vielmehr werde früher von einer psychischen Krankheit gesprochen und normales Verhalten zu schnell als krankhaft gedeutet.

Gewerkschaften, Unternehmen und die Politik schmieden dennoch bereits an Konzepten, um dem Trend entgegenzuwirken. So will der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Alexander Schweitzer (SPD) im Bundesrat für Verhandlungen mit der Bundesregierung über eine Anti-Stressverordnung im Arbeitsschutzrecht kämpfen, sagte er dem Volksfreund.

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