Gesundheitspolitik Saarburger Förderverein fordert: „Kleine Krankenhäuser nicht benachteiligen!“

Saarburg · Die Gesundheitspolitik spielt in den Koalitionsverhandlungen eine Rolle. Nun hat der Förderverein des Kreiskrankenhaus Saarburg eine Resolution verabschiedet.

 Kreiskrankenhaus in Saarburg.

Kreiskrankenhaus in Saarburg.

Foto: christiane wolff

Sechs Forderungen hat der Förderverein St. Franziskus Krankenhaus und das Seniorenzentrum Saarburg in einer Resolution aufgestellt, die er in einer Mitgliederversammlung am Mittwoch beschlossen hat. Damit kämpft er nicht nur für das Saarburger Haus mit 189 Betten. Es geht generell um die ärztliche Versorgung und Sicherung von Krankenhäusern im ländlichen Raum.

Dieter Schmitt, erster Vorsitzender des Vereins, erklärt: „Wir haben die Resolution an die vermutliche künftige Bundesregierung, also an CDU und SPD, geschickt. Wir haben uns nach der positiven Entscheidung der Gesellschafterversammlung zum Zukunftskonzept für das Krankenhaus vom Montag extra beeilt, weil die Gesundheitspolitik ja auch ein Thema in den Koalitionsverhandlungen ist.“ Außerdem gehe die Resolution an die Landesregierung sowie die Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Region.

In der Resolution stellt der Verein fest: „Die bisherige Gesundheitspolitik von Bund und Land benachteiligt insbesondere die kleinen Krankenhäuser.“ Dazu erklärt Arist Hartjes, Schriftführer des Vereins und Geschäftsführer des Krankenhauses: „Wir machen hier Grund- und Regelversorgung. Die Vergütung dieser Leistungen ist nicht kostendeckend.“ Größere Häuser verfügten über Leistungsbereiche wie Neurochirurgie, die besser vergütet seien. Diese Häuser könnten dadurch die Regelversorgung auffangen, einige sogar Investitionen tätigen.

 In der Resolution heißt es weiter, durch die eklatante Unterfinanzierung bestehe ein erheblicher Investitionsbedarf in kleinen Häusern. Diese seien aus eigener Kraft nicht in der Lage, die notwendigen Summen aufzubringen, und seien dadurch in der Existenz gefährdet.

Zum Saarburger Krankenhaus heißt es, dass der Landkreis Trier-Saarburg als Träger und seine Gremien ihrer Verantwortung zur guten ärztlichen Versorgung der Menschen gerecht geworden seien und die Einrichtung finanziell unterstützten.

Damit das Zukunftskonzept für das Krankenhaus (der TV berichtete mehrfach), das Investitionen von insgesamt 66 Millionen Euro erfordert und eine Modernisierung sowie ein neues Seniorenheim beinhaltet, realisiert werden könne, bedürfe es einer ganzheitlichen Gesundheitspolitik, die den ländlichen Raum auch in der ambulanten und ärztlichen Versorgung verstärkt fördere und die Träger/Kommunen nicht im Stich lasse.

Die sechs Forderungen des Fördervereins lauten:

1.) Ein klares Bekenntnis zu einer wohnortnahen Grund- und Regelversorgung in ländlichen Regionen.

2.) Eine kostendeckende Finanzierung der Krankenhausleistungen.

3.) Eine Basis- und Sockelförderung für kleine Krankenhäuser als Ausgleich für die gravierende Wettbewerbsbenachteiligung gegenüber großen Kliniken.

4.) Pauschalförderungen wie in Hessen statt langwierigen Antragsverfahren auf Zuschüsse wie in Rheinland-Pfalz.

5.) Anerkennung von Krankenhäusern in ländlichen Regionen als unverzichtbarer Bestandteil der Infrastruktur und Baustein der Strukturpolitik.

6.) Bekenntnis zur Notwendigkeit von Investitionen als Voraussetzung wirtschaftlicher Betriebsführung und stetiger Qualitätsverbesserung.

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