BUNDESWEHR

Zur Berichterstattung über die Wehrtechnische Dienststelle in Trier und zum Leserbrief "Arbeit im Auftrag des Bundesministeriums für Verteidigung" von Stefan Mayer (TV vom 30. Dezember):

Wehrtechnik, das klingt gut. Wer will sich schließlich nicht wehren können, wenn es denn sein muss? Die Aktivitäten einer Wehrtechnischen Dienststelle sind ebenfalls - folgt man Stefan Mayer, einem ihrer Mitarbeiter - moralisch völlig unbedenklich: Ihre Aufgabe sei es doch nur, "ein Objekt systematisch zu untersuchen und gegebenenfalls durch Modifizierungen so zu optimieren, dass es den gesetzlichen Vorgaben und darüber hinaus auch den einsatzspezifischen Profilen entspricht, ohne dabei die Sicherheit aus dem Auge zu verlieren". Optimiertes Objekt mit speziellem Profil, das dem Gesetz entspricht. Und für Sicherheit sorgt. Wer könnte etwas dagegen einwenden? Ich versuche eine Übersetzung: Das "Objekt" ist im Fall von Leopard-2 ein schwerer Kampfpanzer, also eine tödliche Waffe. Das "einsatzspezifische Profil" bedeutet, dass diese Waffe auch in Kriegen bestens funktionieren, sprich: Menschen töten können soll. Dies entspricht dem Gesetz - das leider nicht verhindert hat, dass Deutschland mit seinen angeblich so strengen Rüstungsexportrichtlinien nach und nach zu einem der größten Waffendealer der Welt aufgestiegen ist. Das freilich "verantwortet" die Politik - hier hat Herr Mayer recht. Damit diese Politik sich ändert, unterstützen regionale Organisationen wie der Katholikenrat im Bistum Trier, Pax Christi Trier, die Aktion Drei Prozent Föhren und die AG Frieden eine bundesweite Aktion gegen Waffenhandel. Wenn diese bis zur Bundestagswahl 2013 angelegte Kampagne erfolgreich wäre, hätten auch Herr Mayer und seine Kollegen in Trier vermutlich weniger zu tun. Bliebe vielleicht am Ende nur noch die Erprobung von Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen? Die Welt sähe dann ein bisschen freundlicher aus. Thomas Zuche, Trier

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