Im Dienste der Reben

Fast seine gesamte Freizeit widmet Karl Kirch seiner Leidenschaft: dem Wein. Nun hat er seinen Posten als stellvertretender Vorsitzender des Moselwein e.V. abgelegt. Doch für den 78-Jährigen gibt es noch viel zu tun.

 Ein Leben für den Wein: Der 78-Jährige Karl Kirch hat ein besonderes Tröpfchen aus dem Keller geholt. TV-Foto: Anita Lozina

Ein Leben für den Wein: Der 78-Jährige Karl Kirch hat ein besonderes Tröpfchen aus dem Keller geholt. TV-Foto: Anita Lozina

Trier/Mertesdorf. "Wein ist ein Kulturgut, das dieses Land und die Menschen hier seit 2000 Jahren prägt", sagt Karl Kirch über sein liebstes Hobby. Er muss es wissen: Kirch widmet dem Wein seit Jahrzehnten einen Großteil seiner Freizeit. Zwar habe er in der Industrie großen Erfolg gehabt, sagt Kirch. Nach seinem Weinbau-Studium ging er zur Schering AG nach Frankfurt, um dort erst Pflanzenschutzberater und später Marketingleiter der Region West in Düsseldorf zu werden. "Aber als geborener Avelsbacher wollte ich den Kontakt mit Trier und dem Weinbau nicht verlieren."

So pendelte Kirch nicht nur zwischen Trier und seinen jeweiligen Büros, sondern engagierte sich neben seinem Beruf ehrenamtlich in unzähligen Arbeitsgemeinschaften, Gesellschaften oder Verbänden. Er war unter anderem 1959 Mitbegründer der AG Weinbauingenieure und Winzermeister Mosel-Saar-Ruwer, und 1976 wurde er ehrenamtlicher Geschäftsführer der Trierer Weinversteigerungs-Gesellschaft. Außerdem war er Dozent am Gastronomischen Bildungszentrum der IHK Koblenz, wirkte an der Ausbildung und Prüfung von Weinerlebnisbegleitern in Trier mit und half 2003 bis 2006 dem damaligen ukrainischen Energieminister Iwan Platschkow, sein privates Weingut wieder aufzubauen. Von 1997 an war er zudem stellvertretender Vorsitzender des Moselwein e.V. - bis er sich dieses Jahr nicht mehr zur Wiederwahl stellte und daher kürzlich feierlich verabschiedet wurde.

Das ist nur ein kleiner Auszug der Tätigkeiten, die Kirch für den Wein ausübte.

Neue Pläne sind gemacht



Was fasziniert ihn so sehr an dem Rebensaft, dass der Vater einer Tochter und zweifache Großvater ihm einen beträchtlichen Teil seiner Freizeit opfert? "Wein ist etwas Lebendiges, er wird alle 30 Jahre neu erfunden. Im Wein steckt Kultur, Geschichte, aber auch die Freude am Essen - es gibt so viele Möglichkeiten, sich mit ihm zu beschäftigen." Kirch rudert zwar mit der Arbeit zurück, ans Aufhören denkt er aber noch lange nicht. Im Gegenteil: Momentan ist er damit beschäftigt, als Berater das alte Weingut eines slowenischen Geschäftsmannes in dessen Heimatort wieder aufzubauen. Er kündigt an: "So lange meine Gesundheit und meine Frau es zulassen, mache ich weiter!"

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