Meinung Jetzt kommt es auf die Bürger an

Kordel und Sankt Goar haben eine Städtepartnerschaft begründet. Das ist eine gute Sache. Natürlich muss sich erst zeigen, was aus der Partnerschaft wird.

Für die Menschen in Kordel gab es in diesem Jahr wenige gute Nachrichten. Erst der Erdrutsch im Februar, dann das Hochwasser im Juli. Noch immer sind viele Häuser unbewohnbar. Das Bahnhofgebäude, die Kläranlage und die Kita sind beschädigt. Zwar kann auch die neu begründete Partnerschaft mit der Stadt Sankt Goar diese Probleme nicht beheben, aber sie ist mindestens eine herzliche Geste. Sie zeigt den Menschen in Kordel: Ihr seid nicht allein! Im besten Falle entsteht daraus eine lebendige Zusammenarbeit.

Dass die Kordeler in ihrem Gemeinderat die Vertreter von Sankt Goar respektvoll empfangen haben und über alle Lager hinweg einstimmig für die Partnerschaft stimmten, ist viel Wert. Denn selbstverständlich ist dies nicht: Im Stadtrat von Sankt Goar hat die geplante Partnerschaft zu einer kontroversen Debatte geführt. Der „Rhein-Zeitung“ zu Folge habe eine Fraktion versucht, diese an sich gute Sache zu nutzen, um ihre politischen Gegner zu diskreditieren. Doch eine Mehrheit stimmte für die Städtepartnerschaft .

Wie diese Partnerschaft nun mit Leben gefüllt wird, das liegt in der Hand der Bürgerschaft. Das rege Vereinsleben beider Orte bietet zumindest eine gute Grundlage für einen Austausch – und sorgt hoffentlich in Zukunft für mehr gute Nachrichten aus Kordel.

t.behring@volksfreund.de

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