Einzelhandel Mall of Berlin statt Trier-Galerie: Center-Manager Benno Skubsch verabschiedet sich

Trier · Benno Skubsch verlässt die Trier-Galerie und leitet künftig ein großes Shopping-Center in der Hauptstadt.

 Zum Abschied des Managers ein Gruppenbild mit Teamkollegen: Benno Skubsch (Dritter von rechts) mit (von links) Assistentin Kristina Schwarz, Karin Pabst (Werbegemeinschaft), Judith Hofer-Kayiranga (Assistentin) sowie Dirk Molitor (Technik) und Jens Schwalbe (technischer Leiter).

Zum Abschied des Managers ein Gruppenbild mit Teamkollegen: Benno Skubsch (Dritter von rechts) mit (von links) Assistentin Kristina Schwarz, Karin Pabst (Werbegemeinschaft), Judith Hofer-Kayiranga (Assistentin) sowie Dirk Molitor (Technik) und Jens Schwalbe (technischer Leiter).

Foto: Roland Morgen

Er geht, wie er sagt, „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ und ist schon so gut wie weg: Am Freitag war Benno Skubschs letzter Arbeitstag in Trier, übernächsten Montag (1. Juli) ist sein erster in Berlin. Der Sprung in die Hauptstadt ist nicht nur von der Entfernung her groß (750 Kilometer), sondern auch in Sachen Karriere. Skubsch leitet künftig die Mall of Berlin, ein Einkaufscenter mit rund 300 Läden. Dagegen ist sein bisheriger Arbeitsplatz vergleichsweise überschaubar:

„In der Trier-Galerie gibt es 70 Mietpartner“, sagt der 38-Jährige und hält sich damit an eine branchenübliche Sprachregelung: Leerstände werden erst einmal nicht öffentlich thematisiert. Angesprochen auf den Umstand, dass das Trierer Shoppingcenter schon mal 75 Läden beherbergte und sich momentan hinter einigen schön verzierten Schaufenstern gar kein Geschäft befindet, antwortet Skubsch: „Wir sind stolz darauf, dass wir 95 Prozent unserer Mietpartner halten konnten.“

Das ist in der Tat keine Selbstverständlichkeit. Denn während der Onlinehandel boomt, kriselt es in vielen der knapp 480 deutschen Shopping-Center (ab 10 000 Quadratmetern Einkaufsfläche).

Die Trier-Galerie mit ihren knapp 15 000 Quadratmetern Einkaufsfläche besteht seit September 2008. Skubsch war die Hälfte dieser Zeit ihr Manager, ihr „Bürgermeister“, wie es intern scherzhaft heißt. Der Ansprechpartner für alle und Repräsentant nach außen. Er löste im Frühjahr 2014 Christoph Höptner ab, der das Einkaufzentrum in der Altstadt seit der Eröffnung geleitet hatte. Höptner (54) wechselte innerhalb der Betreiberfirma Koprian IQ (Hamburg) und übernahm deren erstes selbst gebautes Center in Hagen (NRW); Skubsch war zuvor Geschäftsführer der Karstadt-Filiale Viernheim (Hessen).

Skubsch und Trier – das passte ganz gut. Der gebürtige Hannoveraner avancierte 2016 zum Schirmherrn des zweiten Viezfestes auf dem Domfreihof; im Frühjahr 2018 übernahm er den Vorsitz der Händler- und Gastronomengemeinschaft City-Initiative (CIT). In einem Gespräch mit dem TV bezeichnete er es einmal als „Alptraum“, Trier verlassen zu müssen: „Ich hänge sehr an der Stadt und ihren Menschen.“ Noch mehr aber hängt er an seiner Frau Linda, gebürtige Berlinerin, und den beiden Kindern (zwei und sechs Jahre). „Berlin bedeutet für mich, Berufliches und Familiäres optimal miteinander zu verbinden“, sagt Skubsch. Gleichwohl falle der Abschied schwer: „Ich hatte eine unglaublich schöne Zeit und ein wunderbares Mitarbeiter-Team. Deshalb das weinende Auge.“

Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. Koprian IQ hat Thorsten Kemp (50) als Interimsmanager eingesetzt.

Künftig also Leipziger Platz Berlin statt Fleischstraße Trier – Skubsch verlässt die Trier-Galerie aber nicht ohne finale Erfolgsmeldung: Hauptmieter Zara hat seinen Mietvertrag  verlängert; und für 2020 stellt die Betreiberfirma eine Vollvermietung der Galerie in Aussicht.

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