Soziales Hilfe beim Leben im vertrauten Umfeld

Daun/Gerolstein · Startschuss für das Projekt Gemeindeschwester plus: Der Landkreis Vulkaneifel und der Caritasverband Westeifel unterzeichnen Kooperationsvertrag.

 Winfried Wülferath Geschäftsführer Caritasverband Westeifel (vorne links), und Landrat Heinz-Peter Thiel unterzeichnen den Kooperationsvertrag, begleitet von Dezernent Klaus Benz (hinten links), Silke Mathey (Leiterin gesundheitspflegerische Dienste beim Caritasverband), die zukünftige Gemeindeschwester Michaela Merx (hinten Zweite von rechts) und Kreisverwaltungs-Abteilungsleiter Dietmar Engeln.

Winfried Wülferath Geschäftsführer Caritasverband Westeifel (vorne links), und Landrat Heinz-Peter Thiel unterzeichnen den Kooperationsvertrag, begleitet von Dezernent Klaus Benz (hinten links), Silke Mathey (Leiterin gesundheitspflegerische Dienste beim Caritasverband), die zukünftige Gemeindeschwester Michaela Merx (hinten Zweite von rechts) und Kreisverwaltungs-Abteilungsleiter Dietmar Engeln.

Foto: TV/Verena Bernardy

(sts/red) Mit Blick auf die demografische Entwicklung nimmt der Landkreis Vulkaneifel am Projekt Gemeindeschwester plus des Landes Rheinland-Pfalz teil. In Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Westeifel ist mit Michaela Merx ab sofort in der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein eine Gemeindeschwester im Dienst, die sich um die Belange nichtpflegebedürftiger Menschen, die über 80 Jahre alt sind, kümmern wird.

Mit der Unterschrift des Kooperationsvertrages zwischen dem Kreis und dem Caritasverband ist der Startschuss für die Projekt-Teilnahme gegeben worden. „In einer immer älter werdenden Gesellschaft muss es unser Ziel sein, die Lebenssituation von Senioren zu verbessern, damit sie auch bis ins hohe Alter hinein ein selbstbestimmtes Leben zu Hause führen können. Pflegebedürftigkeit soll möglichst lange vermieden werden“, erklärte Landrat Heinz-Peter Thiel bei der Unterzeichnung des Vertrags. „Ich bin stolz und froh, dass wir gemeinsam mit dem Caritasverband diese wichtige Stelle der Gemeindeschwester plus initiieren können.“ Deren Aufgaben sind klar definiert: Im Fokus sollen ab sofort Hausbesuche von nicht pflegebedürftigen Menschen im Alter ab 80 Jahren innerhalb der VG Gerolstein nach dem Prinzip der Freiwilligkeit stehen.

Die Gemeindeschwester kennt Möglichkeiten zur Erleichterung des Alltags, sie kennt Freizeitangebote und Nachbarschaftshilfen und stellt bei Bedarf die entsprechenden Kontakte her.

Sie selbst führt keine pflegerischen Tätigkeiten aus, vermittelt aber bei Fragen rund um das Thema Pflege den Kontakt zu den örtlichen Pflegestützpunkten. Aufgrund des demografischen Wandels stellen sich immer wieder die Fragen: Was brauchen Menschen, was brauchen aber auch die Gemeinden vor Ort, damit alte Menschen so gut und so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt leben können? Wo gibt es Angebote, wo fehlt es noch an Angeboten für die älteren Menschen?

Im Zusammenspiel mit Kommunen, mit Vereinen, Pfarrgemeinden und weiteren Einrichtungen soll so bürgerschaftliches Engagement gefördert werden, es sollen sich neue Netzwerke erschließen oder gegebenenfalls neue Angebote kreiert werden.

Zum Start wird Michaela Merx zunächst das Angebot in die Gemeinden tragen und sich mit Partnern vor Ort vernetzen. Daraufhin werden schrittweise alle Menschen ab 80 Jahren  angeschrieben. Interessierte können sich dann direkt bei der Schwester melden und einen Hausbesuch vereinbaren. Der Kreis hatte sich 2018 um die Aufnahme beworben und im Oktober 2019 die Zusage erhalten.

Das Projekt wird gefördert vom Land sowie den gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden. Es werden die Personal- und Sachkosten für eine volle Stelle finanziert. Da damit nicht der gesamte Vulkaneifelkreis abgedeckt werden kann, wird zunächst die VG Gerolstein versorgt.

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