Freizeit Eifel-Filmbühne in Hillesheim nimmt an bundesweiter Aktion „Kino leuchtet für dich“ teil

Hillesheim · Bundesweit haben rund 300 Lichtspielhäuser an der Aktion „Kino leuchtet für dich“ teilgenommen – auch die Eifel Filmbühne in Hillesheim.

 Christine Runge hat binnen zwei Stunde knapp hundert Unterstützer begrüßt.

Christine Runge hat binnen zwei Stunde knapp hundert Unterstützer begrüßt.

Foto: TV/Angelika Koch

  Seit vier Monaten herrscht nach einer verkürzten Saison durchgehend Leere in den deutschen Kinosälen. Sie waren bereits vom „Lockdown light“ betroffen und sind bis heute zu. Auch die Eifel Filmbühne in Hillesheim. Mit der Aktion „Kino leuchtet“ haben nun die Lichtspielhäuser am Sonntag ein Zeichen gesetzt und sich in Erinnerung gerufen.

Ungeachtet der Sicherheitskonzepte und hochgerüsteten Lüftungsanlagen, über die viele Häuser verfügen, war am Lockdown bisher nicht zu rütteln. Auch die Eifel Filmbühne glänzt hinter den sichtbaren Kulissen mit ihrem bewusst historisch gehaltenen Charme mit einer solchen Anlage, die stets Frischluftzufuhr garantiert. Doch all die Vorbereitung nützte nichts: Seit November gibt es keine Vorführung mehr im mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Programmkino der Familie Runge. Und so war es selbstverständlich, sich an der bundesweiten Aktion „Kino leuchtet für dich“ zu beteiligen, die im Vorfeld der diesmal virtuellen Berlinale auf die vielfach existenzbedrohende Situation der Lichtspielhäuser in der Pandemie aufmerksam machen soll.

Wer nun betrübte Kinobetreiber erwartet hat, wurde in Hillesheim allerdings nicht fündig. Von Existenzangst war zumindest nichts zu spüren, als Christine Runge innerhalb von zwei Stunden rund hundert einzeln ankommende Gäste mit einer Gratistüte Popcorn im Eingangsbereich ihres Hauses begrüßte. Die Zeichen der Eifel Filmbühne sind allen aktuellen Widrigkeiten zum Trotz auf Optimismus gestellt.

Bereits im vorigen Sommer und schon unter dem Eindruck von Corona präsentierte die Familie Runge anlässlich eines Besuches von Kulturstaatsminister Konrad Wolf die ersten Fortschritte einer baulichen Modernisierung und Erweiterung: Der ursprüngliche Kino-Eingang zur Straße hin wird nach der Schließung des Radio- und Fernsehgeschäftes wieder eingerichtet.

Das altbekannte kleine „Kabuff“, aus dem heraus in den letzten Jahrzehnten die Karten verkauft wurden, wird baulich integriert – allerdings nur zu eher musealen Zwecken. Kernstück der Neuerungen ist ein Foyer mit Aufenthaltsqualität und Gelegenheit, den Kinobesuch mit einem gemütlichen Plausch und Getränken zu verbinden. Gestemmt wurde die Investition unter anderem mit Landesfördermitteln des Programms „Zukunft Kino“.

„Wir wissen noch nicht, wie wir das Foyer nennen sollen. Lounge oder Bar klingt vielleicht ein bisschen zu normal für das Ambiente“, überlegt Christine Runge. Kreative Namensvorschläge von Fans seien willkommen. Durch die Renovierung schon sichtbar geworden ist unter anderem der historische Fliesen- und Parkettboden des Foyers aus dem Jahr 1949, der erhalten bleibt.

„Die neue Popcornmaschine ist auch schon da. Wir nutzen die jetzige Aktion, um sie auszuprobieren.“ Das Feedback der Gäste: Es duftet lecker und es schmeckt. Die Zahl der vorbeikommenden Besucher war zudem ein Indiz dafür, dass die Eifel Filmbühne trotz Corona nicht in Vergessenheit geraten ist und die Öffnung von vielen sehnsüchtig erwartet wird.

Das originale Cineasten-Feeling könnte trotz der noch nicht abgeschlossenen Umbauarbeiten eigentlich jeden Tag wieder Fahrt aufnehmen. „Wir haben Zugang zu genug tollen Filmen, um sofort Vorführungen anbieten zu können“, sind die Runges startklar.

„Aber weil nicht absehbar ist, wann der Lockdown für uns endet, drucken wir bis dahin keine Programme.“ Mit wöchentlich wechselnden Kurzfilmen, die auf der eigenen Homepage der Eifel Filmbühne abrufbar sind, werden während der Pandemie-Durststrecke die Kinofans versorgt. Ein Newsletter hält darüber hinaus die Verbindung und hält die Cineasten auf dem Laufenden.

Weitere Infos im Internet unter www.eifelfilmbuehne.de/

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