Bauarbeiten Kraftakt im Westen Hillesheims

Hillesheim · Die Landesstraße 10 am Ortsausgang der Krimistadt wird erneuert. Sperrung dauert noch gut eine Woche.

 Schweißtreibende Arbeit: Während (von links) Kai und Kosti erneut einen schweren Beton-Bordstein herangeschleppt und in das frische Betonbett gehievt haben, kloppt ihn Kollege Locian mit dem Gummihammer und viel Wucht in die exakte Lage.

Schweißtreibende Arbeit: Während (von links) Kai und Kosti erneut einen schweren Beton-Bordstein herangeschleppt und in das frische Betonbett gehievt haben, kloppt ihn Kollege Locian mit dem Gummihammer und viel Wucht in die exakte Lage.

Foto: Mario Hübner

Die Ein- und Ausfahrt am westlichen Stadtrand von Hillesheim ist derzeit wegen Bauarbeiten auf der L 10 gesperrt – und wird dies noch voraussichtlich eine gute Woche sein. Wer also aus Richtung Oberbettingen in die Beispielstadt kommen will, muss ebenso einen Umweg (über die K 47 in Richtung Birgel und weiter auf der B 421 oder vorbei an Niederbettingen und Dohm-Lammersdorf nach Hillesheim) in Kauf nehmen wie derjenige, der zur Integrativen Kindertagesstätte in der Königsberger Straße kommen möchte. Denn die mündet exakt in die L 10.

„Damit die Kita aber stets erreichbar bleibt, werden zwei Bauabschnitte eingerichtet: von der Kreuzung an der  B 421 in Hillesheim bis zur Einmündung an der Kita sowie von dort bis hinter den Ortsausgang an der Einmündung der Straße nach Bolsdorf“, sagt Gottfried Wawers, der vom Landesamt Mobilität (LBM) in Gerolstein die Bauaufsicht innehat.

Befahrbar ist also entweder der erste oder zweite Abschnitt. Rücksicht auf Schüler und Lehrer der benachbarten Augustiner-Realschule müssen die Bauarbeiter nicht nehmen, denn jetzt sind erst einmal Sommerferien. Und bis zu deren Ende sind die Arbeiten längst erledigt, verspricht Wawers.

Etwas später, gegen Ende der Ferien, wird dann auch noch in etwa drei Kilometern Entfernung der Einmündungsbereich der K 47 in die L 10 in Nähe des Bahnübergangs kurz vor Oberbettingen erneuert – ein Abschnitt, der jetzt noch als Umleitungsstrecke für den aktuellen Ausbau fungiert.

Bei den beiden Bauvorhaben handelt es sich nicht um einen klassischen Straßenausbau mit Ausschreibung und Vergabeverfahren, sondern um „Gewährleistungsarbeiten“, wie Roland Kill vom LBM betont. Das heißt, dass nicht der Steuerzahler dafür aufkommt, sondern die Baufirma Backes, die die Bereiche bereits 2006 ausgebaut hat. „Wir haben nach dem Ausbau Schäden festgestellt – vor allem kleine Risse im Fahrbahnbelag, durch die sich der Zustand der Straße rasch verschlechtert – und diese kurz vor Ablauf der Gewährleistung 2010 beanstandet“, sagt Kill. Dass danach weitere acht Jahre ins Land gegangen sind, bis etwas passiert ist, hat nach Auskunft des LBM-Mannes mit dreierlei Dingen zu tun: Zunächst hätten sich LBM und Firma darüber ausgetauscht, ob saniert oder komplett erneuert werden soll – wofür dann auch ersteinmal zwei Gutachten erstellt worden seinen. Zudem sollten die Arbeiten unbedingt in den Sommerferien erledigt werden, um alles möglichst reibungslos hinzubekommen, „was angesichts der vollen Auftragsbücher der Firma aber schwierig war“, so Kill. Außerdem mussten die Umleitungsstrecken frei sein und nicht selbst erneuert oder ausgebaut werden. „Alles zusammengenommen, hat letztlich dazu geführt, dass es so lange gedauert hat“, sagt Roland Kill.

Derzeit machen sich die Arbeiter der Firma Backes am ersten Abschnitt zu schaffen: Die marode obere Asphaltschicht ist bereits abgefräst und entsorgt, dieser Tage kommt die neue, zehn Zentimeter dickes Asphaltschicht drauf. Zuvor werden Randarbeiten erledigt: An einigen Stellen wird tiefer ausgeschachtet und auch der Untergrund erneuert, da er sich als nicht standfest erwiesen hat.

Das aber zahlt, da es sich um einen Zusatzauftrag handelt, das Land. An einer anderen Stelle setzen die Arbeiter immens schwere Bordsteine neu.

Denn dort entsteht ein barrierefreier Übergang, weshalb die alten hohen Bordsteine durch neue abgeflachte ausgetauscht werden. „Das war ein Wunsch der Stadt, da an dieser Stelle viele Leute die Straße überqueren“, erklärt Wawers. Eine Mittelinsel als Überquerungshilfe oder gar ein Zebrastreifen ist nicht vorgesehen. Der war zwar von Verantwortlichen von Stadt und Kita schon öfters gefordert, aber vom LBM stets wegen zu geringer Frequentierung abgelehnt worden.

Und während noch über die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung nachgedacht wird, kommen die Arbeiter ganz schön ins Schwitzen. Nachdem sie den großen, etwa 80 Kilogramm schweren Bordstein herangeschleppt und in das frische Betonbett gehievt haben, damit Kollege Locian ihn mit dem Gummihammer in die exakte Lage kloppen kann, bringen Kai und Kosti schon den nächsten Stein. Der ist zwar nur halb so schwer, aber mit 40 Kilogramm immer noch ein ganz schöner Brocken. Und es ist nicht der Letzte an diesem Tag.

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