Wittlich. 30 Punkte, aufgeteilt in fünf Blöcke, umfasst der Rahmenplan, den Ortwin Eich vom Förderverein Wittlicher Kulturgüter in der Jahreshauptversammlung den Vereinsmitgliedern vorgestellt hat. Eich liefert gleich die Idee mit, die dahinter steckt: "Eine Vision haben und dann in einzelnen Modulen Stück für Stück verwirklichen." Er appelliert, nicht über verschüttete Milch zu weinen. Was er damit meinte, erschloss sich bei einem Blick in den Rahmenplan. Dort stand ein Punkt "Autobahn integrieren": Seit Jahrzehnten werde über die Schäden gejammert, die durch den Autobahnbau an der Villa entstanden sind. Sie sei nun mal da, die Autobahn. Daher schlage der Förderverein vor, die vielen Brückenpfeiler bemalen zu lassen, auf der breiten Fläche des Widerlagers der Autobahnbrücke den Grundriss der Villa darzustellen und auf dem Autobahnträger über dem Forstweg die lateinische Inschrift "Tempora Mutantor" (die Zeiten ändern sich) anzubringen. Das Zitat sei wörtlich zu nehmen, sagte Eich. Denn der Verein wolle für die Bemalung der Brückenpfeiler zeitgemäße Kunstrichtungen benutzen, zum Beispiel bestellte Graffiti oder Schulprojekte, vielleicht auch Künstler begeistern. Auch die wenig bekannte Autobahnstele des Wittlichers Künstlers Silvio dell`' Antonio, die seit den 1970er Jahren im Waldgelände direkt auf der anderen Autobahnseite errichtet wurde, solle einen begehbaren Zuweg erhalten. Und noch weiter denkt der Verein. "Wir reden immer vom Herrenhaus, aber der gesamte Komplex gehörte zur Villa", meinte Eich. Römische Villen waren zugleich Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude mit Viehhaltung und Ackerbau. Die Wittlicher Villa erstreckte sich weit über die Lieser hinaus bis zum heutigen Aldi-Zentrallager mit einem kleinen Dorf. Schautafeln sollen auf diese Ausmaße hinweisen. Das Herrenhaus selbst mit seinen stolzen 140 Metern x 28 Metern soll optisch und inhaltich aufgewertet werden, So ist ein Portikus, ein Säulengang, zwischen den drei Gebäudeteilen geplant, der eventuell als Holzkonstruktion in der bekannten Form eines pergolaähnlichen Laubenganges ausgeführt werden könnte.

Viele Ideen hat der Förderverein Wittlicher Kulturgüter. In den vier Jahren seines Bestehens hat er in Sachen Römische Villa schon viel erreicht. Diesmal sind die Ziele sehr umfangreich, aber durchaus realisierbar, wenn man, wie Ortwin Eich sagt, Stück für Stück vorgeht und über einen längeren Zeitraum denkt.Extra Rahmenplan Aktivitäten zur Römervilla, die im Laufe der nächsten Jahre in einzelnen Modulen umgesetzt werden sollen (Auszug): Autobahn integrieren (auf der breiten Fläche des Brücken-Widerlagers den Grundriss der Villa darstellen; Autobahnpfeiler bemalen lassen durch bestellte Graffiti, Schulprojekte oder Künstler; Platz unter der Autobahn als Parkplatz herrichten) Platz unter der Autobahn als Parkplatz herrichten Portikus (Laufgang/Säulengang) zwischen den Gebäudeteilen der Villa darstellen, evtl. durch pergolaähnliche Holzkonstruktion Grundrissdarstellung auf dem Gelände verfeinern Die einzelnen Räume bezeichnen Villa vor Zerstörungen durch die Lieser retten Sichtbares Mauerwerk vor weiterem Verfall sichern Brunnenanlage beim Aldi-Lager und das Vorfeld der Villa mit Schautafeln integrieren Hinweistafeln in Wittlich und Umgebung installieren (ger)