2. Basketball-Bundesliga Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht

Karlsruhe/Trier · 2. Basketball-Bundesliga: Die Römerstrom Gladiators Trier haben bei der 101:107-Niederlage in Karlsruhe zumindest eine positive Erkenntnis gewonnen.

Das Gute ist: Schlechter kann es eigentlich nicht werden. Das war die Losung für Zweckoptimisten nach dem verpatzten Heimauftakt der Trierer gegen Phoenix Hagen. Aber da war doch noch Luft nach unten, wie Gladiators-Fans vor allem im ersten und teilweise auch zweiten Viertel in Karlsruhe mit Entsetzen registrieren mussten. Da passte defensiv nichts, in der Offensive fiel nichts rein – von den ersten neun Dreierversuchen saß nur einer und auch aus Nah- und Mitteldistanz sah es kaum besser aus. Und das bei einem bis dahin sieglosen Gegner, der in dieser Saison bisher auch viel zu wünschen gelassen hatte. Mit 22 Punkten führten die Lions zur Halbzeitpause, sie bauten den Vorsprung bis auf 29 Punkte – und da sah vieles nach dem nächsten tiefschwarzen Gladiators-Abend aus. Aber dann passierte, was Basketball immer wieder ausmacht:  Karlsruhe ließ im Gefühl des sicheren Sieges offensiv mehr liegen – und die Trierer erinnerten sich daran, dass sie im Grunde eine hochprozentig treffende Mannschaft haben. So holten die Gladiators Punkt um Punkt auf – in der letzten Minute waren sie bis auf vier Punkte dran. Dass es nicht mehr zum Auswärtssieg reichte, lag auch an den personellen Engpässen – Garai Zeeb musste nach seinem fünften Foul raus, er stand wie auch Parker Van Dyke rund 37 Minuten auf dem Feld.  Auch Dan Monteroso und Marco Hollersbacher mussten über 30 Minuten ran. Bei den Gladiators fehlten Dylan Painter und Alex Laurent, Center Till Isemann war zudem wegen früher Foulprobleme kein Faktor im Spiel.  So gelang Neuzugang Travis Daniels auch in knapp 28 Minuten auf dem Parkett ein Double-Double mit 17 Punkten und elf Rebounds – wobei er erst im Schlussviertel richtig auffällig war. Topscorer war wieder Parker Van Dyke (29 Punkte). Kapitän Garai Zeeb trieb sein Team nach der Pause an (21 Punkte, acht Assists). Cheftrainer Pascal Heinrichs stand da schon längst nicht mehr an der Seitenlinie – sein Assistent Jermaine Bucknor hatte das Kommando. Heinrichs hatte kurz vor Ende des ersten Viertels zwei technische Fouls in Folge kassiert und wurde damit disqualifiziert. Im Nachhinein lässt sich das als eine Art Weckruf ans Team interpretieren – so gingen das zweite, dritte und  vierte Viertel an die Trierer. Es reichte eben nur nicht zum Sieg.

Heinrichs bemängelte das mangelnde Tempo und die fehlende Konzentration in der Anfangsphase. Auch die frühen Foulprobleme der Trierer spielten den Gastgebern in die Karten. Isemann hatte schon nach knapp drei Minuten zwei Fouls kassiert - und auf der Center-Positionen sieht es bei den Trierer aktuell ohnehin dünn aus. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns sehr gut ins Spiel zurückgekämpft“, sagte Heinrichs. Das Wichtigste sei nun, „zu verstehen, in welcher Situation wir sind“: „Wir müssen weiter an uns glauben.“

Am Sonntag haben die Trierer die nächste Gelegenheit zum ersten Saisonsieg – dann sind die Artland Dragons zu Gast in der Arena.

 Gladiators: Monteroso 17, Zeeb 21, Van Dyke 29, Hollersbacher 9 (12 Rebounds), Wenzl 0, Almstedt 4, Isemann 4, Daniels 17

Karlsruhe (beste Schützen): Pluskota 23 (19 Rebounds), Cugini 21, Koné 18

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