Rheinlandpokal: Topteams müssen 2012/2013 früher ran

Koblenz/Trier/Salmrohr. · Die Fußballvereine Eintracht Trier (Regionalliga West) und FSV Salmrohr (Oberliga) sollen im Rheinlandpokal ab der Saison 2012/2013 schon in der ersten Runde antreten. Bislang genießen sie ein Freiticket bis zur vierten Runde. Die Entscheidung des Fußballverbandes Rheinland hat die betroffenen Vereine völlig überrascht.

Am Mittwochmorgen erreichte den Regionalligisten SV Eintracht Trier 05 und den Oberligisten FSV Salmrohr eine Mail des Fußballverbands Rheinland, die hohe Wellen schlägt. In Auszügen des Originaltextes, der vom Geschäftsführer des FV Rheinland, Armin Bertsch unterzeichnet ist, heißt es: "Der Verbands-Spielausschuss (VSA) hat beschlossen, dass ab der Saison 2012/2013 im Wettbewerb um den Bitburger-Rheinlandpokal alle teilnehmenden Vereine bereits in der ersten Runde antreten müssen." Dann ist von einer "weiteren Steigerung der Attraktivität" und der Anpassung "an die übliche Praxis in anderen Landesverbänden" die Rede.

Ob man dieser Argumentation folgt oder nicht, ist zunächst einmal zweitrangig, klar ist, dass die betroffenen Vereine der Region, die Eintracht und Salmrohr von dieser Entscheidung völlig überrascht wurden. "Wir wurden nicht gefragt und man hat auch nichts angekündigt", sagen Dirk Jakobs, der Geschäftsstellenleiter der 05er und FSV-Sportchef Friedhelm Rach übereinstimmend. Und Rach, obwohl Konkurrent der 05er, hinterfragt den Sinn dieser Bestimmung "vor allem für die Trierer". Denn, wenn es dumm läuft, könnten in der kommenden Saison in der Regionalliga 22 Teams an den Start gehen. "Dass es dann zu Terminproblemen und Überbelastungen kommen wird, kann sich jeder selbst ausmalen", sagt das Duo in seltener Einigkeit.

Den Fußballverband ficht das freilich nicht an. Hans Christmann, der Spielausschussvorsitzende verteidigt den Beschluss wegen der "Anpassung an die übrigen Landesverbände." So weit so gut. Er spricht aber auch davon, "dass wir damit Ungerechtigkeiten abschaffen, weil alle Vereine demnächst gleich behandelt werden" und "die Attraktivität des Wettbewerbs gesteigert wird." Das zumindest ist anzuzweifeln. Was an einem Spiel zwischen Nusbaum II und Eintracht Trier attraktiv sein soll, erschließt sich nicht. Und für die meisten "kleinen Vereine" käme es beim Duell gegen Trier nicht zum "Spiel des Jahres" sondern wegen der Sicherheitsauflagen zum höchsten organisatorischen Aufwand der Vereinsgeschichte. Jakobs: "Wir als Vereine sind nur noch Befehlsempfänger. Entschieden wird alles im Elfenbeinturm." wir

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort