Technik schlägt Kampf

Zu Hause läuft es nicht: Der 1. FC Köln musste gestern Abend beim 0:2 gegen Bayer Leverkusen das siebte Heimspiel in Folge ohne Sieg hinnehmen. In einem hitzigen Derby trafen Stefan Kießling und der Ex-Kölner Patrick Helmes für die Gäste.

Köln. (AF) Für den Kölner Co-Trainer Roland Koch war die Sache vor dem rheinischen Derby klar: Vom Technischen her liegen seine Kölner noch nicht auf Augenhöhe mit dem Rivalen. Vom Kampf her schon. Hieß das: Harte Fußball-Maloche gegen locker-leichten Technikzauber von der anderen Rheinseite?

Das stimmte in der ersten Halbzeit von Kölner Seite aus, im zweiten Durchgang trumpften dann die Gäste auf. Das reichte letztlich für einen verdienten 2:0-(0:0)-Sieg der Gäste. Die erste Halbzeit war ein Beispiel dafür, wie man sich klischeemäßig ein Lokalduell vorstellt: viele hitzige Zweikämpfe im Mittelfeld, große Emotionen auf den Rängen, aber wenige aufregende Torraum-Szenen. Der FC spielte aggressiv, machte die Räume eng. Leverkusen konnte daher kaum einmal ein schnelles Offensivspiel auf den Rasen bringen. So gab es Distanzschüsse auf beiden Seiten (Henrique für Bayer, 15., dazu zwei Mal Derek Boateng für den FC). Milivoje Novakovic, einziger Kölner Stürmer, bekam kaum einmal ein brauchbares Anspiel.

Auf der anderen Seite hatten aber auch der Ex-Kölner Patrick Helmes und Sturmpartner Stefan Kießling kaum Chancen, sich auszuzeichnen. Die beste Chance für den FC hatte Fabrice Ehret nach einem Konter. In der zweiten Halbzeit übernahm Bayer die Kontrolle über das Spiel, spielte sich gegen die sicher stehende FC-Defensive aber nur nach Standard-Situationen Chancen heraus. Eine Spielweise, die den Kölnern aber durchaus entgegen kommt: Im eigenen Stadion zu kontern, da kam für den FC fast schon Auswärts-Atmosphäre auf. Und auf fremden Plätzen läuft es für das Team von Christoph Daum (seit November ohne Heimsieg) traditionell besser. So hatte Mohamad nach einer Ecke auch das 1:0 auf dem Fuß (61.), er scheiterte aber knapp.

Auf der anderen Seite machte es Stefan Kießling besser: Der Stürmer musste nach einem Anspiel von Simon Rolfes nur noch Torhüter Faryd Mondragon überwinden - das 0:1 (66.). Dann die Entscheidung: Nach einem leichten Rempler von Pedro Geromel im Strafraum gegen Kießling entschied Schiedsrichter Sippel auf Elfmeter. Patrick Helmes trat an, ließ sich dabei nicht vom Pfeifkonzert von der Südtribüne aus der Ruhe bringen: er täuschte Mondragon, der in die falsche Ecke unterwegs war - das 0:2 (75.).

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