Wenn bald Weihnachten wäre...

Weihnachten ist überall Gesprächsthema. Dabei wäre es für Läufer doch viel reizvoller, über Ostern zu sprechen. Das meint zumindest unser Laufkolumnist Rainer Neubert.

 Um die richtige Größe und Form der neuen Laufschuhe zu ermitteln, werden die Füße der Kunden auf einem Fuß-Scanner vermessen. Fotos: Markus Biewer

Um die richtige Größe und Form der neuen Laufschuhe zu ermitteln, werden die Füße der Kunden auf einem Fuß-Scanner vermessen. Fotos: Markus Biewer

Soll ich über Ostern schreiben, weil heute jeder mit einer Weihnachtskolumne rechnet? Reizvoll wäre es ja schon, damit zu überraschen. Zumal mir der Gedanke an den Frühling in diesen dunklen Tagen ziemlich sympathisch ist. Dann sind die Tage wieder länger, die Natur räkelt sich nach dem Winterschlaf in Erwartung des großen Erblühens. Und die Zeit der langen Läufe vor dem Frühjahrsmarathon hat schon längst wieder begonnen …
Aber mit welchen Schuhen? Das ist die Frage, die mich wieder in den real existierenden Spätdezember zurückbringt. Das Profil meiner Lieblingstreter erinnert nach dem intensiven Gebrauch in diesem Jahr an die Trockenreifen von Sebastian Vettel. Auch das Innenfutter widersetzt sich nur noch zaghaft dem Zustand dauerhaften Zerfalls. Und dank meiner orthopädisch nicht unbedenklichen Fußstellung hat die Sohle im Fersenbereich nach dem häufig nicht nur flüchtigen Kontakt mit Asphalt und Erdreich eine Neigung angenommen, die an die Steigung des Nürburgrings an der Hohen Acht erinnert.
Also doch ein Fall für das Christkind? Schlecht würden sich neue Laufschuhe unter dem Christbaum sicher nicht machen. Angesichts des farbenfrohen Designs der Sporttreter moderner Bauart wären sie im Notfall auch als Ersatz für die größten aller möglichen Kugeln geeignet. Und Kompressionsstrümpfe, ja, davon wollte ich schon lange ein neues Paar.
Da fällt mir ein: Die GPS-fähige Armbanduhr hatte in letzter Zeit einige Male Aussetzer. Und kein Luxus wären auch neue Handschuhe. Ganz zu schweigen von der wetterfesten und wärmespeichernden Laufhose, die so langsam aus dem Leim geht. Die Stirnlampe war eh noch nie eine richtige Leuchte. Und die Jacke? Nein, die strahlt nach wie vor wetterfest und winddicht in prächtigem Neongelb durch jede Düsternis. Aber eine Schildmütze in derselben Signalfarbe, die hatte ich doch vor kurzem in einem Fachgeschäft gesehen. Das Beste dran war übrigens das integrierte rot blinkende Rücklicht.
Apropos: Bei dieser Wunschliste würde vermutlich auch das gutmütigste Christkind rotsehen. Aber es muss ja nicht gleich alles auf einmal sein. Schließlich soll der Osterhase auch noch etwas zu tun bekommen!
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Ich wünsche allen Läufern in der Region ein schönes Weihnachtsfest!
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