Bundestagswahl 2021 Für ÖDP und als Einzelbewerber: Dafür stehen die Direktkandidaten im Wahlkreis 200 – Mosel/Rhein-Hunsrück

Morbach/Bernkastel-Kues/Thalfang/Traben-Trarbach · Der Erhalt von Bildungsstätten und sogar eine Wahlrechtsreform: Auch die Anwärter auf einen Abgeordnetensitz, Erik Hofmann und Hermann Krämer, haben große Ziele für die Bundestagswahl 2021.

Erik Hofmann (ÖDP) und Hermann Krämer sind Direktkandidaten im Wahlkreis 200 Mosel/Rhein-Hunsrück
Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Um als Abgeordneter im Bundestag etwas für sein Land und seine Heimatregion zu bewirken ist es nicht verpflichtend, Teil einer der großen regierungsbildenden Parteien zu sein. Über die Direktkandidatur können auch Parteilose wie Hermann Krämer und Mitglieder von Kleinstparteien wie Erik Hofmann von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) einen Sitz im deutschen Parlament erreichen.

Die Ziele und Lebensläufe der beiden Anwärter auf die Vertretung des Wahlkreises 200 Mosel/Rhein-Hunsrück im Bundestag sind sehr verschieden.

Erik Hofmann, ÖDP

Erik Hofmann (ÖDP) und Hermann Krämer sind Direktkandidaten im Wahlkreis 200 Mosel/Rhein-Hunsrück
Foto: Erik Hofmann/Privat

Erik Hofmann kommt zwar aus Leipzig, wohnt allerdings schon seit Jahren an der Mosel in Traben-Trarbach und arbeitet als Winzer auf seinem eigenem „Weingut von Null“, das er 2014 gegründet hat.

Was der 34-Jährige als Abgeordneter erreichen will, stimmt weitestgehend mit den Plänen der ÖDP überein. Wie Hofmann erklärt, konzentriere sich die Bundespartei diese Wahl wieder auf die Kernthemen des ÖDP-Programms: Beispielsweise die Verfolgung des 1,5-Grad-Ziels und Eindämmung der Erderwärmung, die Bekämpfung von Korruption oder eine Gesundheitsversorgung auf dem Land, die nicht zu weit vom Bürger entfernt ist.

Was ihm darüber hinaus persönlich noch am Herzen liegt: „Ich möchte Bildungsstandorte aller Art auf dem Land erhalten, wenn nicht sogar neue Standorte anwerben. Dazu zählen also alle Einrichtungen vom Kindergarten bis zur Universität, Volkshochschulen, Berufsschulen und so weiter.“

Hermann Krämer, Einzelbewerber

Erik Hofmann (ÖDP) und Hermann Krämer sind Direktkandidaten im Wahlkreis 200 Mosel/Rhein-Hunsrück
Foto: Hermann Krämer/Privat

Hermann Krämer folgt keiner Agenda einer Partei sondern möchte mit seiner Kandidatur ein Zeichen setzen. Was der 59-Jährige aus Ravengiersburg im Hunsrück mit seiner Kandidatur erreichen will ist eine Wahlrechtsreform. Der deutsche Bundestag, der mittlerweile auf über 700 Abgeordnete angewachsen ist, sei „aufgeblasen“ und damit viel zu teuer.

Mit seiner Kandidatur bewerbe er sich also nicht um einen Job als MdB sondern möchte „mit Leidenschaft und Engagement“ dazu beitragen, das deutsche Parlament durch folgende Innovationsvorschläge kostengünstiger und effizienter zu machen:

Krämer möchte erreichen, dass Überhangs- und Ausgleichsmandate abgeschafft und die Anzahl der möglichen Parteilistenmandate auf 265 beschränkt werden. Außerdem sollen unter anderem mehr Direktkandidaten in den Bundestag einziehen und die Wahlperiode auf fünf Jahre verlängert werden.

Sollte er gewählt werden, habe allerdings auch direkte Anliegen für seinen Wahlkreis: Zum Beispiel die Wiederaufforstung des heimischen Waldes mit geeigneten Baumarten und die Förderung des Insekten- und Vogelschutzes auf Agrarflächen.

Als Direktkandidaten kleinerer Parteien im Wahlkreis 200 Mosel/Rhein-Hunsrück treten außerdem noch Wolfgang Link für dieBasis und Detlef Barsuhn für Volt an, die allerdings nicht rechtzeitig auf die Anfrage unserer Zeitung geantwortet haben.

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