CDU-Sieger in Schillingen

Von 13 Dörfern in der Verbandsgemeinde Kell am See gab es nur in einem ein Duell um den Posten des Ortsbürgermeisters. Das endete aber mit einem Paukenschlag: CDU-Kandidat Markus Franzen katapulierte den seit 20 Jahren regierenden SPD-Mann Ludwig Bohr aus dem Amt. In allen anderen Orten wurden die bisherigen Gemeindechefs wiedergewählt.

Schillingen/Kell am See. (ax) Der neue Ortsbürgermeister von Schillingen heißt Markus Franzen. Im zweiten Anlauf hat es der 41-jährige Bankkaufmann mit CDU-Parteibuch geschafft, Ludwig Bohr von der Spitze des 1300-Einwohner-Dorfs zu verdrängen. Der SPD-Politiker war seit 1989 im Amt. Hatte Franzen 2004 noch mit 274 zu 442 klar den Kürzeren gezogen, so drehte er am Sonntag den Spieß um: Mit 390 zu 360 Stimmen gleich 52 zu 48 Prozent entschied er die Wahl für sich. "Ich bin froh, dass ich mit meiner Mannschaft den Wechsel geschafft habe und freue mich auf die Aufgabe", sagt Franzen. Der unterlegene Bohr meint: "Ich muss mit diesem Ergebnis leben, habe mir aber nichts vorzuwerfen und 20 Jahre ordentliche Arbeit gemacht." Der 53-Jährige räumt ein, "dass die CDU den progressiveren Wahlkampf gemacht hat". Franzens Hypothek: Im Gemeinderat bleibt die SPD mit neun zu sieben Sitzen in der Mehrheit. "Ich hoffe nicht, dass es nun zu einer grundsätzlichen Blockade kommt", sagt Franzen.

Bei den Urwahlen in den anderen zwölf Dörfern traten die Amtsinhaber als einzige Kandidaten an. Das beste Ergebnis erzielte Michel Lauer in Schömerich mit 97,5 Prozent. "Gerade mal so" mit 58,5 Prozent wurde Ewald Hermesdorf (CDU) in Lampaden wiedergewählt. 210 Wähler stimmten für, 149 gegen ihn. In Kell am See erzielte Markus Lehnen zwar gute 79,2 Prozent. Der CDU-Mann lag damit aber knapp unter dem Resultat von 2004, als er mit Edgar Thielen noch einen SPD-Herausforderer hatte. Mit 59,1 Prozent verzeichnete Kell am Sonntag die niedrigste Wahlbeteiligung in der ganzen VG, was nicht zuletzt auf das Fehlen der SPD bei der Wahl auf Ortsebene zurückzuführen sein dürfte.

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