FWG gewinnt, BUV verliert

Gerolstein · Sechs statt fünf Gruppierungen sind im neuen Stadtrat von Gerolstein vertreten. Die FWG, die erstmals antrat, gewann drei Sitze. Die gleiche Anzahl verlor die BUV. Stärkste Kraft bleibt trotz eines Mandats weniger die CDU mit zehn der 24 Sitze. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,41 Prozent.

 Der unterlegene Stadtbürgermeisterkandidat Heinz Weber und seine Partnerin Gerlinde Blaumeiser sitzen künftig für die FWG im Stadtrat Gerolstein. TV-Foto: Mario Hübner

Der unterlegene Stadtbürgermeisterkandidat Heinz Weber und seine Partnerin Gerlinde Blaumeiser sitzen künftig für die FWG im Stadtrat Gerolstein. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Heinz Weber, unterlegener Stadtbürgermeisterkandidat, und seine FWG sind die großen Gewinner der Stadtratswahl in Gerolstein. Die Freien Wähler, die erstmals angetreten waren, kamen auf 12,48 Prozent und gewannen drei Sitze im 24-köpfigen Kommunalparlament der Brunnenstadt. In diesem sind nun erstmals sechs statt fünf Gruppierungen vertreten.
Bereits am Abend seiner knappen Niederlage als Stadtbürgermeisterkandidat hatte er angekündigt: "Dann werde ich eben als Stadtratsmitglied gute Politik für Gerolstein machen." Ebenfalls gewählt wurde für die FWG Webers Partnerin Gerlinde Blaumeiser, die erst kürzlich zur stellvertretenden Vorsitzenden des Gewerbevereins Gerolstein gewählt wurde.
Wahlgewinner sind auch die Grünen, die um 2,22 auf 11,17 Prozent zulegten und somit auch einen Sitz mehr errangen. Sie sind nun mit drei Vertretern im Stadtrat - bislang einzigartig in der Brunnenstadt.
Ganz anders die Lage bei der BUV, dem großen Wahlverlierer. Gaben 2009 noch erstaunliche 18,23 Prozent der Wähler der Gruppe um Gerd Möller ihre Stimme, waren es diesmal nur noch 6,42 Prozent. Ein Einbruch von 11,81 Prozent. Anstatt vier Sitzen ist es nun noch einer.Nur noch ein Sitz


Und den hat nicht einmal Spitzenkandidat Möller bekommen, sondern die von Platz drei ins Rennen gegangene Sabine Martinetz. Sie sagte zum Abschneiden der Gruppierung: "Es war zu erwarten, dass wir weniger Stimmen bekommen - bei all der Unruhe während der letzten Amtszeit." Mit zwei Sitzen für die BUV hatte sie nach eigenem Bekunden aber schon noch gerechnet. Einer ist es geworden. Dass sie ihn bekommen hat, macht sie dennoch stolz: "Ich freue mich, dass ich wieder im Stadtrat bin und mich für Gerolstein einsetzen kann." Im Vorfeld der Wahl hatte die BUV noch als Ziel ausgegeben, die Anzahl der bisherigen vier Sitze zu erhöhen.
Verloren hat auch die CDU: knapp zwei Prozent beziehungsweise einen Sitz. Dennoch bleibt sie mit ihren 42,09 Prozent und zehn Sitzen weiterhin stärkste Kraft im Stadtrat, wird aber auf Koalitionen angewiesen sein. Zudem stellt sie mit ihrem Listenführer und Stadtbürgermeisterkandidaten Friedhelm Bongartz den Bewerber, auf den auch bei der Stadtratswahl die meisten Einzelstimmen kamen: 2116. Das sind 437 Stimmen mehr als beim zweistärksten Ratsmitglied. Erstmals im Rat für die CDU-Fraktion ist Peter Bitschene, Pächter des Naturkundemuseums in Gerolstein, der den siebten CDU-Platz ergatterte.
Die SPD stagniert mit ihren 24,58 Prozent und erneut sechs Sitzen auf dem Niveau von vor fünf Jahren. Das Personal aber hat sich deutlich verändert: Mit Thomas Regnery und Monika Vogt ziehen zwei komplett neue Gesichter in den Rat ein, mit der Ex-Landtagsabgeordneten Evi Linnerth eine alte Bekannte, die sich aber für Jahre aus der Politik zurückgezogen hat.
Wie die BUV lässt auch die FDP Federn und erreicht keinen Fraktionsstatus. 3,26 Prozent bedeuten einen Rückgang um fast zwei Prozent. Einziger Mandatsträger ist Alfred Cornesse.Meinung

Brutaler Absturz
Auf Anhieb drei Sitze für die FWG. Ein Erfolg, der größer ausgefallen ist, als er zu erwarten war. Noch deutlicher ist das Ergebnis der BUV, jedoch umgekehrt: von 18 auf sechs Prozent, drei Sitze samt den Fraktionsstatus verloren und kein Mandat mehr für Listenführer Möller. Der Grund? Vielleicht hat den Wählern nicht gefallen, dass die BUV oft durch die Kommunalparlamente poltert. Denn sie ist kreisweit abgestürzt. m.huebner@volksfreund.deExtra

Sie sitzen künftig im neuen Stadtrat: SPD (sechs Sitze): Uwe Schneider, Evi Linnerth, Herbert Lames, Elke Oestreich, Monika Vogt, Thomas Regnery. CDU (zehn Sitze): Friedhelm Bongartz, Volker Simon, Albert Müller, Monika Neumann, Markus Hetzius, Werner Schwind, Peter Bitschene, Oswald Weber, Karl-Heinz Elsen, Helmuth Hauth. Grüne (drei Sitze): Tim Steen, Horst Lodde, Benedikt Lorse. FWG (drei Sitze): Heinz Weber, Hans Eltze, Gerlinde Blaumeiser. BUV (ein Sitz): Sabine Martinetz. FDP (ein Sitz): Alfred Cornesse. mh

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