SPIEL DES TAGES: "Jetzt gibt es nur noch Endspiele"

MORBACH. Wenn am Sonntag gegen 14 Uhr der Abstiegs-Hit der Reserve des SV Morbach gegen die SG Hundheim beendet ist, wird man wissen, ob es eine Zukunft für die Bezirksligareserve in der Kreisliga A geben wird. Denn nur ein Sieg lässt den Tabellenvorletzten mit Interimstrainer Johannes Kaiser die Hoffnung auf ein Happy-End.

Die 0:5-Schlappe gegen den SV Gonzerath war die Initialzündung für die vorzeitige Entlassung von Morbach Reserve-Trainer Matthias Vogt. Ergebnis: Das Morbacher Urgestein Johannes Kaiser wird die Federführung auf dem Trainingsgelände übernehmen. Nach einer Mannschaftssitzung hat der ehemalige Morbacher Landesligaspieler in dieser Woche erstmals das Training geleitet und die Mannschaft auf den Abstiegs-Hit gegen Hundheim vorbereiten. "Das Gros der Spieler kenne ich sehr gut. Doch es ist etwas anderes, wenn du eine Mannschaft führst und trainierst oder nur mit ihr zusammenspielst. Die Verantwortung ist ungleich größer", sagt Kaiser, der am Sonntag wieder auf einige Routiniers zurückgreifen wird. So wird nicht nur Freddy Gorges den Sturm verstärken, sondern eventuell auch Andy Kneppel. Patrick Eck und Michael Herges werden versuchen, im Mittelfeld das Spiel zu machen. "Trotz der prekären Situation gehen wir optimistisch in die Partie. Wir werden kämpfen und versuchen, die Liga zu halten. Es sind noch 21 Punkte zu vergeben, es gibt deshalb nur noch Endspiele für uns", sagt Kaiser. Nicht ganz uninteressant wird dabei sein, ob der eine oder andere Spieler aus der Bezirksliga-Elf die Zweite verstärkt. "Die Mannschaft hat Substanz und ist körperlich fit. Sie ist zurzeit aber verunsichert. In Niederemmel waren wir nahe dran am Sieg, müssen jedoch noch cleverer werden", sagt "Hennes" Kaiser. Angesprochen auf die Taktik, ist sich der neue Coach noch nicht ganz im Klaren. "Am Freitagabend weiß ich, welche Spieler ich zur Verfügung habe. Dann werde ich mögliche taktische Marschrouten festlegen und hoffe auf die Unterstützung der kompletten Mannschaft." Beim Drittletzten der Tabelle, der SG Hundheim, ist die Stimmung nach dem Elfmetergeschenk in allerletzter Sekunde gegen Laufeld II wieder top. "Wir haben drei Punkte Vorsprung vor Morbach. Gewinnen wir, dann sind es sechs, und wir können durchatmen", sagt Hundheims Spielertrainer Michael Eck. Tugenden wie Kämpfertum, großer Wille und hohe Laufbereitschaft sollen in Morbach in die Waagschale geworfen werden, Eck spricht vom "unbedingten Siegeswillen. Die Spieler haben realisiert, dass es in Morbach um alles geht, nur ein Sieg zählt". Eck wird selbst als Libero oder im offensiven Mittelfeld agieren. Da keiner verletzt ist, hat er 15 Spieler im Kader. Das Sturmduo werden voraussichtlich Daniel Gutweiler und Lars Olk bilden. Mit Ralf Weber und Marcel Martini hat die SG zwei gute Schlussmänner. Eck entscheidet erst kurzfristig, wer spielen wird. Michael Eck will sich am Sonntag sein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk bescheren, denn nächste Woche wird der ehemalige Verbandsligaspieler des kommenden Gegners 34 Jahre jung. Ob mit Marco Staudt als Libero oder mit den Ziegenhagel-Brüdern kann Eck taktisch variieren, hat zudem einen Trumpf im Ärmel, den er noch nicht nennen will. Eines will er auf jeden Fall: Die Revanche der 0:2-Hinspiel-Pleite. Der 19-Jährige Dominik Peters soll auf den Außenbahnen für Wirbel sorgen. Der ballverliebte, technisch gut ausgebildete Mittelfeldspieler ist eine feste Größe im Team geworden, muss jedoch noch mehr den Blick für den Nebenmann entwickeln. Sticht dieser Trumpf auch Sonntag wieder, kann es Eck nur recht sein.

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