INTERVIEW DER WOCHE : "Man kennt sich eben"

FLIESSEM. Im mittlerweile achten Jahr traininert Karl-Heinz Köhler die SG Fließem. Der TV befragte den "Trainer-Fuchs" zur derzeitigen Situation der Kreisliga A.

Herr Köhler, Sie kennen die Kreisliga A seit vielen Jahren. Was hat sich im Laufe der Zeit verändert?Köhler: Die Klasse ist in den vergangenen Jahren wesentlich stärker geworden. Durch die Abschaffung der Landesliga wurde die Liga aufgewertet. Vor allem im spielerischen Bereich gab es eine klare Steigerung. Wie zufrieden sind Sie mit dem derzeitigen zehnten Tabellenplatz Ihrer Mannschaft, der SG Fließem?Köhler: Wir sind so nicht ganz zufrieden. Wir wollten nach einer tollen Saison 2004/2005 einen weiteren Schritt nach vorn machen und sicherlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Aber wir haben einige Siege leichtfertig verschenkt. Wie sehen die Ziele jetzt aus?Köhler: So, wie wir derzeit dastehen, lautet das oberste Ziel, die Klasse zu halten. Mit Carsten Uttrecht und Martin Lichter bekommen wir zwei Verstärkungen für die Offensive hinzu. Welche Teams sind die schärfsten Konkurrenten um den Klassenerhalt?Köhler: Die halbe Liga kann noch in Abstiegsgefahr geraten. Es geht im Mittelfeld der Tabelle sehr, sehr eng zu, da ist man schnell unten rein gerutscht. Auf der anderen Seite ist auch noch kein Team abgeschlagen. Diejenigen Mannschaften, die derzeit ganz unten stehen, sind natürlich im Moment die ersten Kandidaten, aber entschieden ist noch gar nichts. Es wird vor allem auf den Start in die Rückrunde ankommen. Auch bei uns, wir beginnen mit dem äußerst wichtigen Derby gegen den SV Schleid, der auch gegen den Abstieg kämpft. Da müssen wir auf jeden Fall etwas holen. Von welcher Mannschaft hätten Sie sich vor der Saison mehr erwartet? Köhler: Vor allem die SG Burbach hat mich ein wenig enttäuscht. Vom Potenzial her hatte ich das Team von Uwe Tücks mindestens auf Rang drei erwartet. Auch die beiden Absteiger, vor allem die SG Weinsheim, sind noch nicht wirklich in der Liga angekommen. Welche Teams haben Sie dagegen positiv überrascht?Köhler: In jedem Falle die SG Koosbüsch. Die holen alles aus ihren Möglichkeiten heraus. Die Mannschaft zeigt großes Kämpferherz und gibt zu jedem Zeitpunkt 100 Prozent Einsatz. Auch den Erfolg der SG Badem II hatte ich so nicht erwartet. Dort macht es eine gute Mischung aus jungen Spielern und Erfahrenen. Schade ist, dass der Faden bei der SG Üdersdorf etwas gerissen ist. Ganz oben streiten sich der FC Bitburg und der TuS Ahbach um die Meisterschaft. Wen sehen Sie am Ende oben?Köhler: Normalerweise sollte es der FC Bitburg schaffen. Die sind über 90 Minuten ständig unterwegs und auch spielerisch die beste Mannschaft der Liga. Sie leben von einem starken Kollektiv, was sich auch auf dem Platz niederschlägt. Vielleicht braucht die Mannschaft noch ein bisschen Zeit, da sehr viele junge Spieler dabei sind. Aber ein Aufsteiger FC Bitburg würde die Eifel in der Bezirksliga sicher würdig vertreten. Was könnte für den TuS Ahbach sprechen?Köhler: Die Nordeifeler sind eine eingeschworene Truppe und der einzig verbliebene Verfolger. Man merkt die mannschaftliche Geschlossenheit auch am Spiel des TuS. Ein weiterer Vorteil ist auch der Hartplatz in Leudersdorf, zu Hause ist Ahbach eine Macht. Auch das direkte Duell gegen Bitburg wird in Leudersdorf stattfinden. Allerdings können die Ahbacher Ausfälle wichtiger Spieler wohl nicht so schnell kompensieren, und es gibt doch immer wieder unnötige Punktverluste wie bei der 1:3-Niederlage in Weinsheim. Alles in allem, was macht derzeit den Reiz der Kreisliga A aus?Köhler: Das hohe spielerische Niveau habe ich bereits erwähnt. Außerdem gibt es vor allem im Bitburger Raum viele attraktive Derbys, die für viel Zuschauerinteresse sorgen. Man kennt sich eben mittlerweile. Zudem setzen fast alle Mannschaften auf junge Spieler aus den eigenen Reihen. Das macht die Sache für die Zuschauer aus den Orten viel interessanter. Die Arbeit in dieser Liga macht auf alle Fälle auch nach acht Jahren noch sehr viel Spaß, deshalb habe ich in Fließem auch ein weiteres Jahr verlängert. d Mit Karl-Heinz Köhler sprach TV-Mitarbeiter Matthias Bayer

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