Wein Riesling auf 1500 Metern Höhe

Amerika gilt dem Volksmund nach als Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Auch wenn das in der Realität nicht immer der Fall ist, machen sich doch immer wieder Amerikaner dazu auf, Unmögliches zu erreichen.

 Hans-Peter Linz

Hans-Peter Linz

Foto: Klaus Kimmling

Einer davon ist Eric Schat aus Bishop, Kalifornien. Seine Eltern kamen von Holland nach Kalifornien und gründeten in den 1930er Jahren eine erste Bäckerei.

Inzwischen ist daraus eine Filialkette mit Geschäften und Restaurants geworden. Aber das war Schat nicht genug. Vor rund zehn Jahren kam ihm der Gedanke, seinen eigenen Wein zu machen. Riesling musste es sein, die Königin des Weines.

Das stand für ihn außer Frage. Aber es gab massive Probleme. Schließlich liegt Bishop auf einer Höhe von 1300 Meter. Das Gebiet, das auch als Owens Valley bekannt ist, ist von massiven Bergzügen umgeben. Die Sierra Nevada ist eine Hochwüste mit starken Temperaturunterschieden zwischen Nacht und Tag. Im Sommer kann es tagsüber schon mal 35 Grad Celsius werden. Regen oder Schnee gibt es selten, da Wolken, die vom Pazifik kommen, bereits in der Sierra abregnen.

Kurzum: Wein anzubauen, hat in dieser Gegend noch keiner gewagt. Schat wagte es. Und war erfolgreich. Unweit von Bishop kaufte er eine Farm auf, die an einem Hang gelegen ist. Dort, in 1500 Meter Höhe, pflanzte er die ersten Riesling-Rebstöcke ein. Wegen der extremen Trockenheit kommt er dabei nicht ohne Bewässerung aus. Inzwischen verkauft er den Rieslingwein in seinen Filialen

. "Fine wine with altitude" (Feiner Wein mit Höhe) nennt er ihn. Es ist ein kräftiger, mineralischer Tropfen, der natürlich völlig anders schmeckt als an der Mosel, denn Schiefer gibt es dort nicht. Aber Schat hat es geschafft, den wohl höchsten Weinberg in Kalifornien zu bewirtschaften.

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