Cocktail

Bauprojekte sind immer wieder wunderbare Gelegenheiten für alle Beteiligen, sich in einen dicht verwobenen Teppich aus Spekulation, Gefälligkeiten, Vorteilsnahme und -gewährung bis hin zur plumpen Bestechung zu begeben. Das hat die rheinland-pfälzische Landesregierung mit dem Vergnügungspark-Desaster am Nürburgring noch in schlechter Erinnerung, auch wenn öffentliche Äußerungen dazu am liebsten zurückhaltend ausfallen.

Solchen Filz kennt man in Luxemburg auch. Natürlich. Eine dubiose Geschichte, um die sich schon wieder Mythen und Vermutungen ranken, betrifft das Fußballstadion samt Einkaufszentrum in Liwingen. Das wird nun wohl nicht gebaut, zu viel Filz um Grundstücke und Millionengeschäfte. Wie kam das alles? Nun, man nehme einen schwergewichtigen Investor, eine bekannte Baufirma, schüttele beide kräftig, gebe ein paar Millionen Euro Spielgeld, Grundstücke und eine Prise Banken hinzu. Dann ordentlich rühren, einen guten Schuss Habgier und Eitelkeiten, bevor noch die Politik ins Spiel kommt. Idealerweise ein oder zwei Minister, dann gibt es einen ordentlichen Mix, den alle gerne haben wollen ... und dann, ja dann braucht es nur noch einen Journalisten, der weiß, wo man die Zutaten für diesen explosiven Cocktail findet. Da wollen auch die anderen mal kosten, fangen an zu rühren und jagen tapfer der Wahrheit auf dem Grund des Cocktailglases hinterher ... Die Affäre Liwingen ist noch lange nicht vorüber - aber ob am Ende Köpfe rollen (wie am Ring), zeigt sich erst, wenn alle Cocktail-Zutaten gefunden werden!

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