Einfach unbezahlbar!

Die Eifel, unsere Region ohne Kloster Himmerod, das wäre - ja, was wäre das eigentlich? Völlig undenkbar wäre das für jeden, der daran glaubt, dass Menschen zum Leben nicht nur Geld, Kleidung, eine Wohnung, Arbeit oder Freizeit brauchen, sondern auch Nahrung für Seele und Geist. Seit Jahrhunderten ist die Abtei im Salmtal Anlaufpunkt für Gläubige, für Suchende, für Menschen, die Hoffnung und Trost brauchen, die sich in ihrem Leben verlaufen haben und keine Wege mehr finden.

Mit Hilfe der Zisterzienser-Mönche haben unzählige Mutlose Hoffnung geschöpft, einen neuen Anfang gemacht.
Himmerod, das bedeutet Begegnung, Diskussion, Musik, Gesang und natürlich auch Gebet und Gottesdienst.
In zahllosen Eifeldörfern hätte es schon seit Jahrzehnten ohne die Patres aus Himmerod keine sonntäglichen Messen mehr gegeben. Mag sein, dass man den Wert all dieser Arbeit nicht in Euro und Cent berechnen kann. Das hat schlicht etwas damit zu tun, dass sie unbezahlbar war und ist.
Es ist nicht vorstellbar, dass dieses geistige Zentrum verloren gehen könnte. Die Abtei ist eben viel mehr als die Summe der Gebäude, die unglaublich schöne Umgebung und die Ruhe, die man dort findet.
Natürlich haben die Mönche im wirtschaftlichen Sinne Fehler gemacht. Zu lange haben sie wohl geglaubt, das funktioniere schon irgendwie. Und als immer klarer wurde, wohin der Zug fährt, war niemand da, der ihn wirklich aufgehalten hätte.
Jahrhundertelang hat Himmerod dieser Region unendlich viel gegeben. Da wäre es an der Zeit, dass sich nicht nur der derzeitige Abt Pater Stephan mit aller Kraft gegen die Aufgabe des Klosters stemmt. Die Region muss helfen, denn sie hat viel mehr zu verlieren als eine Einrichtung von vielen.
Wäre Himmerod am Ende, dann würde das auch bedeuten, dass scheinbar nichts auf dieser Welt mehr Bestand hat, dass wirklich alle Bereiche menschlichen Lebens wirtschaftlichen Zwängen unterworfen sind. Alles muss sich rechnen, rentabel sein, Gewinn abwerfen. Für alles andere ist in dieser Welt kein Platz mehr.
Das ist die eigentliche Botschaft, wenn Himmerod am Ende wäre. Und das sind wirklich keine guten Nachrichten für uns alle.
d.schwickerath@volksfreund.de

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