Literatur Berührend, voller Herzenswärme

Zur Kolumne „Aufgeschlagen: Ein gestörtes Vater-Sohn-Verhältnis“ (TV vom 9. Februar) schreibt Eberhard Hoos:

Das von Stefanie Glandien vorgestellte Buch (Paul Maar: Wie alles kam) habe ich mit Interesse, ja mit Begeisterung gelesen. Es ist ein autobiografischer Text der besonderen Art. Ohne Sentimentalität, ohne Selbstmitleid, ohne billige Schuldzuweisung und ohne amateurpsychologische Tiefgründelei, dafür mit großer Genauigkeit in Bezug auf die Fakten und mit einem Grundgestus von Herzenswärme schreibt der Autor über sein Aufwachsen. Man folgt ihm mit Spannung und innerer Beteiligung. Besonders berühren ein Exkurs in die Gegenwart (über die Alzheimer-Demenz seiner Frau) und der Schluss des Buches, wo der Eindruck, den man bis dahin vom Vater des Erzählers gewonnen hat, radikal und selbstkritisch infrage gestellt, in jedem Fall relativiert wird. Es ist das sehr erwachsene Buch eines Autors, das auch vermittelt, wie klug man sein muss, um nachhaltig wirkende Kinderbücher zu schreiben ...

Eberhard Hoos, Trier

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