Professor Hamm empört sich zu Recht über verrottende Schulgebäude, Theater und Kulturzentren. Aber ist es wirklich die Steuerpolitik, die die Ursache für diese unerträgliche Situation ist? Es dürfte wohl eher die empörende Ausgabenpolitik sein.

Das fängt auf der Bundesebene bei Hartz IV an, wo sich die Politik der Lobby der Armuts industrie beugen soll. Auf kommunaler Ebene sieht es nicht anders aus: Der Ungers-Bau auf dem Trierer Viehmarkt hätte auch Generationen später gebaut werden können. Das Gleiche gilt für die Renovierung des Domfreihofs, des Kornmarkts, den Backsteinriegel an den Kaiserthermen, aber auch für den vorgesehenen Ausbau der Schlaglochpiste Loebstraße, die seit Erfindung des Fahrrades ohne Fahrradwege ausgekommen ist. Und im Rathaus soll kostenneutral eine A 15-Besoldungsstelle mit einem Bruttogehalt von mindestens 4200 Euro für den neuen Umwelt-Chef geschaffen werden. Das alles sind Maßnahmen, die die Rekordverschuldung der Stadt Trier erhöhen und die die Bürger sicherlich oft genießen, aber nicht so gerne bezahlen wollen; das soll dann besser die nächste Generation auf sich nehmen. Und das ist das eigentlich Empörende.

Rainer Hülsmann, Trier

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