Therapien für Selbstzahler - warum nicht?

Zum Artikel "Bei freiwilligen, kostenpflichtigen Arztleistungen Bedenkzeit erbitten" (TV vom 2. Februar):

Immer wieder werden sogenannte Igel-Leistungen (kostenpflichtige Behandlungen) von Krankenkassen, Verbrauchzentralen, Presse angeprangert.

Seit über 20 Jahren betreue ich Leistungssportler, Handball-, Fußballprofis und Vertragsamateure, etwa die Spieler von Eintracht Trier. Die Behandlung erfolgt zumeist zulasten der Berufsgenossenschaften (Arbeitsunfälle), seltener zulasten einer Privatkasse. Hierbei muss aufgrund von Dopingrichtlinien auf den Einsatz von Kortison in der Regel verzichtet werden. Homöopathische, naturheilkundliche Medikamente stehen im Vordergrund. Bei Knorpelschäden, Arthrose, Knochen ödemen kommt die Kernspintherapie zum Einsatz. Die Behandlung hartnäckiger Fersenschmerzen, Sehnenansatzreizungen erfolgt mit Stoßwellentherapie. Zur gezielten Behandlung von Knorpelschäden, Arthrose nach sorgfältiger Prüfung der Indikation werden Biomodulatoren (schon bei der Fußballnationalmannschaft eingesetzt) oder Hyaluronsäure (eine natürlich vorkommende Substanz) in das erkrankte Gelenk injiziert. Diese findet sich wie auch die bei Arthrose eingesetzten Glukosamine und Omega-3-Fettsäuren auf der Beispielliste zulässiger Medikamente der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada). Auch die Knochendichtemessung, bis zum Jahr 2000 Kassenleistung, sollte gemäß den geltenden osteologischen Leitlinien bei Frauen über 70 und Männern über 80 Jahren, bei entsprechenden Risikofaktoren schon bei über 50- beziehungsweise über 60- Jährigen erfolgen. Heutzutage kann diese Messung zulasten der GKV (gesetzlichen Krankenkasse) erst dann erfolgen, wenn es zu einem Knochenbruch bereits gekommen ist und der Verdacht besteht, dass dieser durch Osteoporose verursacht ist. Bei alledem handelt es sich um Leistungen, die nicht von der GKV bezahlt werden, also um Igel-Leistungen, um Selbstzahlerleistungen.

Solche etablierten Therapien wende ich bei mir selbst, meiner Familie, Freunden, professionellen Spielern zulasten der BG an. Warum sollte ich sie nicht dem interessierten Patienten vorstellen, unter Mitgabe von Studien, Informationsmaterial meist aus der Ärztezeitung beziehungsweise Fachzeitschriften?

Dr. Peter Krapf, Trier

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