Leserbrief Will Rodenkirch das Problem nicht lösen?

Vitelliusbad

Zur Sanierung des Vitelliusbads schreibt uns der gebürtige Wittlicher Ulrich Stirn:

Ein Fliesenleger ist gefunden – das von Rodenkirch angeführte Problem ist also gelöst. Auch wenn der Wittlicher Bürgermeister relativ einfach und schnell dieses Problem durch einen Kontakt mit dem Wittlicher Handwerk selbst hätte lösen können. Vielen Dank an dieser Stelle dem Trierischen Volksfreund, der das Problem selbst in die Hand genommen hat. Rodenkirchs Experten haben also falsch gelegen.

Aber was macht der Wittlicher Bürgermeister: Er scheint sich nicht über die Lösung des Problems zu freuen. Und weil er es offenbar gar nicht lösen will, wird jetzt einfach mit den Finanzen ein neues Problem als Hinderungsgrund in die Welt gesetzt. Da stellt sich die Frage: Hat der Wittlicher Bürgermeister im Rahmen des Programms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ einen Antrag auf Förderung der Schwimmbadsanierung gestellt? Und grundsätzlich stellt sich die Frage: Wie kann es sein, dass eine Stadt, deren Einwohnerzahl sich seit der Errichtung des Wittlicher Freibades 1935 mehr als verdoppelt hat und  deren Steuereinnahmen seit Jahren „kräftig sprudeln“ (vergleiche Volksfreund vom 27. Februar 2019) sich dieses nicht mehr leisten kann?

Ich zitiere:  „Wieso war es damals, in einer Zeit, in der die Gesellschaft als Ganzes weniger reich war, eigentlich möglich, öffentliche Schwimmbäder mit günstigen Eintrittspreisen zu betreiben – und heute geht das angeblich nicht mehr?“ „Wenn man sich den Niedergang des öffentlichen Sektors und den gleichzeitigen Anstieg der Privatvermögen seit den Neunzigern anschaut, dann wird klar, warum die Bibliotheken und Stadtteilbäder geschlossen werden mussten.

Weil die ,Besserverdiener’ es nicht ertragen konnten, dass es ein paar Dinge gab, die nicht nur ihnen, sondern allen gehörten. Anschaulicher kann man den von ihnen selbst erfundenen Begriff ,Sozialneid* eigentlich nicht definieren (vergleiche taz vom 27. Mai 2020).“

 Man muss nicht so weit gehen wie der Autor der taz  und hierin Sozialneid erkennen.

Aber seine Fragestellung scheint sehr berechtigt, wenn man sich die Geschichte um das Wittlicher Freibad betrachtet.

(geboren in Wittlich 1958 und Liebhaber des Wittlicher Freibades)

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