Nicht die Lobby unterstützen

Zu Artikel "Einnahmequelle für Gemeinden versiegt" und Kommentar "Erschreckende Bevormundung" (TV vom 5. März):

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Fotovoltaikanlagen unwirtschaftlich sind und die Förderung viele Nachteile hat. Fotovoltaikanlagen machen Atom-, Kohle-, Wasser- und Gasstrom nicht überflüssig. Scheint die Sonne nicht, muss der Strom in diesen Kraftwerken erzeugt werden (Entsprechendes gilt für Windkraftanlagen). Diese Kraftwerke müssen zusätzlich neben den Solaranlagen bereitstehen - das ist teuer!

Geförderte unwirtschaftliche Fotovoltaikanlagen sind nicht umweltfreundlich, die in diese Anlagen investierten Mittel stehen nicht für Wärmedämmung (Dach, Fenster und so weiter) oder andere effizienzsteigernde Maßnahmen zur Verfügung, wodurch der CO{-2}-Ausstoß wesentlich mehr reduziert werden könnte als mit Solaranlagen.

Die über Zwangsabgaben vom Stromverbraucher eingezogenen Summen (für Jahrzehnte festgeschrieben!) kommen zu einem beträchtlichen Teil nicht der deutschen Wirtschaft und deutschen Arbeitsplätzen zugute, da ein großer Anteil der verbauten Solarmodule im Ausland gefertigt wird. Ferner führt im EU-CO{-2}-Emissionshandel die sehr teure Solarstromproduktion zu einer Verbilligung von Emissionszertifikaten. Andere EU-Staaten freut es, dass die Deutschen ihnen den Kauf dieser billigen Zertifikate ermöglichen. Unsere Wirtschaft und die Zahl unserer Arbeitsplätze leiden darunter. Nein, angesichts dieser Tatsachen sollte TV-Redakteur Frank Giarra nicht die Lobby der Solarindustrie unterstützen. Und nicht beklagen, dass die Förderung gekürzt wurde, sondern nur beklagen, dass die Förderung nicht völlig gestrichen wurde.

Bernhard Möller, Trier

energie

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