Tierschutz

Zum Artikel "Bauern fehlt das Geld für den Tierschutz" (TV vom 9. Juli) meint dieser Leser:

Es zeigt sich hier mal wieder, welchen Stellenwert Tiere in unserer Gesellschaft haben, wenn eine beschlossene Tierschutzrichtlinie (2001 von der EU beschlossen) bis zu ihrer Umsetzung so lange braucht. Man könnte vermuten, dass die Bürokratie so unbeweglich ist, die Lobbyisten hier "gute Arbeit" geleistet haben oder aber einfach kein Interesse besteht, die Praktiken in den Tier- und Fleischfabriken zu ändern. Ich begrüße hier ausdrücklich die Haltung des Landwirtschaftsministeriums, man habe genügend Zeit gehabt, sich auf die neue Situation einzustellen. Ohne entsprechenden Druck und Sanktionen wird sich nie etwas ändern. Diese Änderungen sind aber so bescheiden, dass man den Betroffenen - "den armen Schweinen"- nicht wirklich hilft, aber man würde auch an Realitätsverlust leiden, wenn man auf einen großen Wurf vonseiten des Gesetzgebers wartete. Auch die Aussage des sogenannten Tierschutzexperten vom Bauern- und Winzerverband, Manfred Zelder, entlarvt die Vertreter dieser Verbände oder dieses Verbandes. Der Name Tierschutzexperte impliziert bei mir, dass hier jemand arbeitet, der sich für den Tierschutz einsetzt. Dies kann ich hier nicht erkennen. Es wird eine Fristenverlängerung gewünscht, und es wird appelliert, "man muss auch mal Vertrauen in unseren Berufsstand haben", da ja die Bauern Tierfreunde sind. Wenn Tiere durch die Umstände ihrer Haltung so verhaltensgestört sind und keine Chance auf ein tierwürdiges Leben und erst recht tierwürdiges Sterben haben, dann geht bei mir jegliches Vertrauen zum Teufel. Dazu passt auch die Aussage der Ehefrau von Herrn Koch (Name von der Redaktion geändert), der ich nicht zu nahe treten möchte, die den passenden Satz zu der Verhaltensstörung der Tiere sagt, "es ist nun mal so". Wenn Tierhalter und Tierzüchter reflektierender arbeiten würden, dann könnte man Vertrauen haben, hier aber gilt, "lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende". Ich würde mir auch wünschen, der Verbraucher hätte einen größeren Einfluss auf die Art und Weise, wie Tiere gehalten werden. Aber daran glaube ich nicht mehr. Sieht man im Supermarkt die großen Tüten mit Wurst- und Fleischwaren, dann schwindet jegliches Vertrauen in den mündigen Verbraucher. Es wird weitergemacht beim Konsum und den Fressorgien von billigstem Fleisch nach dem Motto: "Ein leerer Sack steht nicht." Peter Feilen, Neumagen-Dhron

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