Umwelt Und fetzt alles Grün weg ...

Zum Artikel „232 Tierarten im Land drohen auszusterben“ (TV vom 24. Juni) schreibt Ulla Gerhards:

Ich bin mal wieder in der alten Heimat, in Gerolstein, zu Besuch, und dazu gehört auch klassisch zum Frühstück die Lektüre des Trierischen Volksfreunds. Gleich auf der ersten Seite ein Artikel zum Artensterben. Das Thema beunruhigt mich, denn ich möchte, dass die Natur für meine Kinder und Enkelkinder erhalten bleibt.

Die Bedrohung ist laut Bundesamt für Naturschutz und Umweltministerium – so wird in dem Artikel berichtet – sehr hoch, die Zahlen erschüttern mich. Aber es können Maßnahmen ergriffen werden. Im Großen wie im Kleinen.

In dem Artikel wird der Grünen-Abgeordnete Andreas Hartenfels zitiert: „[...] zum Beispiel können naturnahe Randstreifen entlang von Straßen, Äckern oder Gewässern wertvolle Lebensräume miteinander verbinden“.

Nach dem Frühstück gehe ich zu Fuß zur nahen Büschkapelle. Schon von ferne höre ich den lauten Motor einer Grasschneidemaschine. Von der Verbandsgemeinde Gerolstein beauftragt, steht ein Mann im Dunst der Abgase seiner Maschine und fetzt alles Grün am Straßenrand weg, auf einer Breite von circa 2,50 Metern über eine Länge von fast einem Kilometer beidseitig der Straße. Am Straßengraben macht er nicht halt, das Grün – Farne, Brennnesseln, Geißblatt, Klee, Blumen et cetera – muss bis zum Waldrand vernichtet werden. Zusammen mit den Eiern und Larven von Insekten und den Blüten, die Nahrung für die bereits fliegenden Insekten bieten.

Ich verstehe das nicht.

Ulla Gerhards, Berlin

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