Verärgert

Zum Artikel "Genügend Erntehelfer für die Landwirtschaft" (TV vom 1. Juli):

Der Artikel ist sachlich richtig. Dennoch muss ich der Aussage von Gerd Knebel vom Bauern- und Winzerband Rheinland-Nassau, dass die Deutschen die Mühen scheuten, in der Landwirtschaft zu arbeiten, widersprechen. Als Hartz IV-Empfängerin habe ich mich schon öfters bemüht, eine Stelle im landwirtschaftlichen Bereich zu bekommen. Es ist daran gescheitert, dass ich keine Möglichkeit hatte, den Arbeitsplatz zu erreichen. Was mir in meinem Wohnort Konz allerdings auffällt, ist die Tatsache, dass verschiedene Betriebe ihre Hilfskräfte in Wohnort-Nähe abholen. Mir wurde noch von keiner Seite eine saisonbedingte Arbeitsstelle angeboten. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass lediglich der Kostenfaktor eine Rolle spielt. Arbeiter aus dem europäischen Ausland sind billiger. Diese bezahlen in ihren Heimatländern oft weniger Steuern. Ferner sind die Haushaltskosten geringer. Sie können daher für einen niedrigen Lohn in Deutschland arbeiten. Gerd Knebel stellt Hartz IV-Empfänger beziehungsweise Langzeitarbeitslose als unmotiviert und faul dar. Solche Aussagen tragen dazu bei, Langzeitarbeitslose und Hartz IV-Empfänger zu diskriminieren.

Astrid Weber, Konz

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