Wettbewerb Superfastnachter kommen aus der Eifel

Bitburg · Eigentlich hatten die Musiker von Kamelle Kapelle gar nicht geplant, um den Titel zu kämpfen. Doch die sechs Bitburger traten gegen Jecken aus ganz Rheinland-Pfalz an und konnten bei dem Wettbewerb einen besonderen Gewinn erzielen.

 Björn Paltzer (Vertretung an der Gitarre für Marius Rhein), Jan Paltzer (Keyboard), Martin Bermes (Gesang), Jörg Zeimetz (Percussion), Tobias Gelhausen (Schlagzeug) sowie Sebastian Bermes (Bass) können sich nun Superfastnachter 2018 nennen.

Björn Paltzer (Vertretung an der Gitarre für Marius Rhein), Jan Paltzer (Keyboard), Martin Bermes (Gesang), Jörg Zeimetz (Percussion), Tobias Gelhausen (Schlagzeug) sowie Sebastian Bermes (Bass) können sich nun Superfastnachter 2018 nennen.

Foto: Marcel Haller

Von einem vollen Terminkalender träumen die meisten Musiker nur. Die sechs Jungs von Kamelle Kapelle aus Bitburg können sich in dieser Fastnachtssaison hingegen kaum vor Aufträgen retten. „Wir spielen an manchen Tagen an vier verschiedenen Orten“, sagt Martin Bermes, der am Mikrofon für Stimmung sorgt. Instrumente und Zubehör rein ins Auto, hin zur Karnevalsparty, ausladen, aufbauen, Soundcheck, Auftritt, abbauen, einladen, nächste Station ­– und das mehrere Male hintereinander.

Die Tage vor Aschermittwoch gleichen einem musikalischen Marathon, und der Rummel um die Band scheint so schnell nicht abzuflauen. Denn die Truppe aus Bitburg hat beim SWR-Wettbewerb „Der Superfastnachter 2018“ als beste Band den dritten Preis erreicht. Auf Platz zwei landete Büttenredner Andreas Scherer aus Böhl-Iggelheim (Rhein-Pfalz-Kreis), der die Jury als „Pälzer Winzer“ überzeugte, und auf dem Siegerpodest die Tanzgruppe Experience vom TuS Kriegsfeld (Donnersbergkreis).

Die Teilnahme am Wettbewerb hatten die Musiker gar nicht geplant. „Mein Bruder hat uns einfach angemeldet“, sagt Bermes. „Wir haben erst danach davon erfahren.“ Das sei also eine spontane Aktion gewesen. Neben 15 anderen Artisten, Komikern und Künstlern aus Rheinland-Pfalz ist das Eifeler Sextett ins Finale eingezogen, das in Kirchheim-Bolanden (Donnersberg­kreis) stattfand. Vor dem Urteil der Pfälzer hatten die Bitburger Respekt: „Wir waren uns nicht sicher, ob alles gut ankommt, weil unser Programm sehr Kölsch-lastig ist.“ Das Lampenfieber hätte sich aber in Grenzen gehalten – nach über 100 Auftritten in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg auch kein Wunder. „Es war eher eine kleine Angespanntheit zu spüren.“

Dann kam der große Auftritt auf der vollbesetzten Superfastnachter-Prunksitzung bei der KiBo Karnevalgesellschaft 1948. Zwischen bunten Kostümen und Kameras haben die Musiker mit den knallroten Collegejacken inklusive Kamelle-Kapelle-Logo die Stimmung angeheizt. Freunde und Bekannte, die im entfernten Bitburg geblieben waren, konnten trotzdem dabei zusehen, wie die Musiker Luftsprünge hinlegten, über die Bühne tanzten und den Instrumenten Fastnachtshits entlockten, wie der Sänger erzählt: „Viele saßen vor dem Live-Stream.“ Mit ihrer Mischung aus Pop, Rock und Schlager haben sich die Eifeler den Applaus der Pfälzer Narren gesichert. Die Sorge, dass kölsche Musik in der Pfalz auf taube Ohren trifft, war also umsonst.

Die Gewinner aus Bitburg bekommen nun Besuch vom SWR: „Das Filmteam begleitet uns vom Proberaum aus auf unsere Reise zu ein paar Auftritten.“ Das Ergebnis soll später als Porträt gesendet werden. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir dadurch die Chance bekommen, noch mehr Konzerte zu spielen.“ Wer Lust auf etwas Süßes bekommen hat und Kamelle Kapelle live sehen möchte, hat dazu nicht nur eine Gelegenheit (siehe Info).

 Während Martin Bermes singt, kümmert sich sein Bruder Sebastian Bermes am Bass um die tieferen Frequenzen.

Während Martin Bermes singt, kümmert sich sein Bruder Sebastian Bermes am Bass um die tieferen Frequenzen.

Foto: Marcel Haller

Mehr unter www.kamellekapelle.de oder www.facebook.com/kamellekapelle

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