Kommentar An der Oberfläche gekratzt
Gegen alle Bedenken wird die Vermarktung des Flugplatzes Bitburg weiter vorangetrieben. Und das, obwohl noch immer nicht klar ist, wie man der Schadstoffbelastung auf dem früheren Militärgelände Herr werden soll.
Die derzeitige Strategie sieht ja so aus, dass der kontaminierte Boden abgebaggert und auf unbestimmte Zeit deponiert wird. Klingt erst mal einfach, schnell, günstig. Wer sich in den vergangenen Jahren aber mal angeschaut hat, wie das in der Hans-Bongers-Straße geklappt hat, kann ins Zweifeln kommen.
Es kann doch bestenfalls eine Notlösung sein, gefährlichen Sondermüll in womöglich undichten, maroden Bunkern zu lagern. Nun soll das aber noch Jahre so weitergehen. Von den Bergen an Bauschutt, die ungeschützt vor dem Regen auf dem Gelände liegen, ganz zu schweigen. Hier wurde bestenfalls an der Oberfläche gekratzt.
Wer so mit gefährlichen Chemikalien hantiert, hat entweder den Ernst der Lage nicht begriffen oder opfert den Umweltschutz wissentlich anderen Interessen. Und die Hoffnung auf eine echte Aufarbeitung und Sanierung des Konversionsgebietes schwindet von Jahr zu Jahr.
c.altmayer@volksfreund.de