Eifeler Netzwerk will Hunde- und Katzenbesitzern helfen Tierversorgung in Zeiten von Corona

Malberg · Wer in Quarantäne lebt, darf nicht raus, auch nicht mit dem Hund. In der Eifel gibt es jetzt eine Gruppe von Menschen, die in Zeiten von Corona mit den Tieren verhinderter Herrchen Gassi gehen.

 Viviane Bamberg aus Speicher geht mit ihren beiden kanadischen Schlittenhunden Snow und Whitey spazieren. Die Tiere sind ihre Familie sagt sie. Wenn sie in Quarantäne lebte, müsste sie jemanden finden, der sich um die Vierbeiner kümmert.

Viviane Bamberg aus Speicher geht mit ihren beiden kanadischen Schlittenhunden Snow und Whitey spazieren. Die Tiere sind ihre Familie sagt sie. Wenn sie in Quarantäne lebte, müsste sie jemanden finden, der sich um die Vierbeiner kümmert.

Foto: TV/Christian Altmayer

Wochenlang zu Hause verbringen — für manchen Menschen ist das schon schwer auszuhalten. Für Hunde aber ist das schlicht unmöglich. Die Tiere brauchen Auslauf, und nicht zuletzt auch einen Ort, an dem sie ihr Geschäft verrichten können.

In Zeiten von Corona ist es allerdings keine Selbstverständlichkeit mehr, dass jeder mit seinem Vierbeiner Gassi gehen kann. Denn wer in Quarantäne lebt oder im Krankenhaus liegt, kann sein Tier nur schwer versorgen. Und auch Katzen, Hamster und Meerschweinchen füttern sich nicht von selbst. Die Pandemie stellt also auch Tierhalter und ihre Schützlinge vor Herausforderungen.

Helfen will Kristina Stadtfeld. Die Malbergerin ist selbst Besitzerin eines Malinois-Labrador-Mischlings und von fünf Meerschweinchen. Sie teilt daher die Sorgen vieler Hundefreunde: Was passiert mit meinen Haustier, wenn ich mich anstecke? Was, wenn Freunde, Familie oder Nachbarn sich nicht kümmern können?

Im Netz habe sie überhaupt kein Angebot für solche Fälle gefunden, sagt sie. Was die Eifelerin, die als Pflegerin im Tierheim Trier arbeitet, dazu bewog, kurzerhand selbst eines zu schaffen. „Gassi-Service und Tiersitter Eifel“ hat sie die neue Facebook-Gruppe getauft.

Die Seite soll, so Stadtfeld, „eine Plattform sein, auf der man sich gegenseitig unterstützt. Damit unseren Lieblingen geholfen wird.“ Menschen, die sich vorstellen können, für verhinderte Herrchen und Frauchen einzuspringen, sollen sich hier vorstellen.

Eine Idee, die Anklang findet. Seit Montag ist die Seite online, und hat bereits mehr als 150 Mitglieder. Tendenz steigend. Es wurde bereits etliche Beiträge gepostet — meist mit Fotos der eigenen Schützlinge.

„Wir können uns im Raum Speicher/Spangdahlem/Gondorf mitkümmern“, schreibt etwa Tamara Gasper. Emely Flammann bietet ihre Hilfe in Wißmannsdorf an. Es finden sich aber auch Freiwillige aus der Vulkaneifel, etwa aus Gerolstein, Hillesheim oder Schalkenmehren. Und täglich kommen neue hinzu.

Gesuche von Menschen, die in Quarantäne leben oder Angst haben, das Haus zu verlassen, gingen zwar bislang noch keine ein, sagt Initiatorin Stadtfeld: „Wir gehen aber davon aus, dass sich welche melden werden, wenn das Corona-Virus in der Eifel richtig ausgebrochen ist.“

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