WINDKRAFT

Zu unserem Bericht "Gegenwind in der Südeifel" (TV vom 2. März) und den Reaktionen dazu (TV, 12./13., 17. und zuletzt der Leserbrief am 31. März):

Ich begleite die Diskussionen um mögliche Windkraftstandorte seit der Gründung unserer neuen VG. Als Bürger, der weder (finanziell oder wie auch immer) von der Windkraft direkt profitiert noch in meinem Heimatort Geichlingen Windkraftanlagen zu "befürchten" hat, habe ich mich in dieser Diskussion immer neutral verhalten. Teilweise kann ich die Skepsis und die Besorgnis absolut nachvollziehen! Man muss aber auch sagen, dass die Argumentation im jüngsten Leserbrief von Anja Harms lückenhaft ist. Potenziell könnten in der VG Südeifel rund 250 Anlagen entstehen. Bei dieser Anzahl, die erschreckend klingt, ist aber wirklich jeder Zentimeter, der nur ansatzweise bebaut werden kann, dabei. Zieht man die Flächen ab, die aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit oder anderer Ausschlusskriterien wie dem Schutz des Landschaftsbildes, der Bevölkerung und von Kulturdenkmälern rausfallen, so werden in der Südeifel wohl deutlich unter 100 Anlagen gebaut werden können. Es gibt zwei Sachen, die mich an der Argumentation in diesem Leserbrief stören: Zum einen sind beide Flächen (Neuerburg und Plateau) seit 2012 als mögliche Standorte für WKA vorgesehen. Sie wurden bereits in den alten Räten der VGs Neuerburg und Irrel behandelt. Eine Reaktion wäre viel früher möglich gewesen, nicht erst vier Jahre später. Diese Flächen sind keine Erfindung von Herrn Petry, womit wir beim zweiten Punkt wären, der mich stört. Der Leserbrief vermittelt den Eindruck, als sei der Bürgermeister allein für den Flächennutzungsplan verantwortlich. Dieser wird aber vom VG-Rat beschlossen. Eine Einzelperson an den Pranger zu stellen, ist weder richtig noch sachlich. Dies vermittelt den Beigeschmack, dass es nicht um die Sache, sondern um persönliche Animositäten geht, was aber sicher falsch ist. Eine solche Diskussion sollte auf rein sachlicher Ebene geführt werden. Abschließend eine Bitte: Alle Bürger, die Fragen oder Kritik zur Windkraftplanung in der Südeifel haben, mögen sich doch mit den Ratsmitgliedern in Verbindung setzen. In den allermeisten Fällen können diese Hintergründe erklären und den aktuellen Sachstand mitteilen. Dies haben übrigens die Windkraftkritiker des Ferschweiler Plateaus kürzlich getan. Hier wird es zeitnah ein Gespräch geben. Christian Mörsdorf, Geichlingen (Mitglied des CDU-Vorstands in der Verbandsgemeinde Südeifel)

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