Genug debattiert

TRIER. (scho) Da die Beratung über Ganztagsschulen in die Zuständigkeit des Landes fällt, lehnten es FWG- und Grünen-Fraktion des Kreistags ab, sich an der Diskussion zu dem Thema zu beteiligen.

Pünktlich, als Landrat Richard Groß Punkt 10 der Tagungsordnung der Kreistagssitzung aufrief, verließen FWG und Grüne, wie zuvor angekündigt, den Saal. "Solche Anträge bringen nur ein Übermaß an Arbeit für die Verwaltung", sagte Hugo Kohl (FWG). Die SPD-Fraktion hatte vorgeschlagen, dass der Jugendhilfeausschuss und der Ausschuss für Schule und Medien (Schulträgerausschuss) gemeinsam über den weiteren Verlauf des Projekts Ganztagsschule im Kreis Trier-Saarburg beraten. Dabei sollten die Vertreter der beiden Gremien beispielsweise klären, wo sie weitere Ganztagsschulen für sinnvoll halten. "Eine gemeinsame Beratung ist sinnvoll, da die Ganztagsschule ja auch eine ganze Menge Arbeit leistet, die sonst in den Bereich der Jugendhilfe fällt", erklärte Georg Mertes (SPD). Er hob den Erfolg des Ganztagsschulprojektes und die Vielfältigkeit der Nachmittagsangebote hervor. "Es ist ärgerlich, dass immer noch Schüler abgewiesen werden müssen, weil es zu wenig Plätze gibt", sagte Mertes. "Ich kann das Erfolgsstory-Gerede nicht verstehen", konterte Norbert Jungblut (CDU). Er mahnte, auf dem Teppich zu bleiben. Nach seiner Erfahrung als Rektor der Saarburger Realschule würden weitaus mehr Schüler und Eltern pauschal Interesse an einer Ganztagsbetreuung bekunden, als es später verbindliche Anmeldungen gebe. "Die Eltern sollen entscheiden, ob sie weitere Ganztagsangebote im Kreis wünschen - das ist nicht Aufgabe des Kreistags", befand Jungblut. Die CDU-Fraktion lehnte den Antrag - wie erwartet - ab und beschloss stattdessen, dass der Schulträgerausschuss sich nach der Sommerpause mit dem Thema Ganztagsschulen im Kreis beschäftigen soll - ohne, dass der Jugendhilfeausschuss einbezogen wird.

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