Höhere Kosten für die Herrchen

Konz · Der Schuldenberg der Stadt wächst: Konz muss deshalb alle möglichen Geldquellen ausreizen. Die Bürger müssen künftig nicht nur für den Friedhof, sondern auch für ihre Lieblinge auf vier Beinen tiefer in die Tasche greifen.

 Treue Augen, teure Steuern: Die Stadt Konz bittet Hundehalter stärker zur Kasse. TV-Foto: Ulrike Löhnertz

Treue Augen, teure Steuern: Die Stadt Konz bittet Hundehalter stärker zur Kasse. TV-Foto: Ulrike Löhnertz

Die Stadt Konz muss sparen - und bittet deshalb nun die insgesamt 830 Hundehalter stärker zur Kasse. In der jüngsten Stadtratssitzung haben die Fraktionen beschlossen, die Hundesteuer anzuheben. Einen Euro im Monat, also zwölf Euro im Jahr, müssen Hundebesitzer zusätzlich bezahlen. Der Stadt soll das Mehreinnahmen von rund 10 000 Euro bescheren.

Das bringe zwar keine wesentliche Verbesserung der Haushaltssituation, sagte Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (CDU). Aber die Kreisverwaltung habe der Stadt Konz eine stärkere Ausschöpfung der eigenen Einnahmequellen nahegelegt. "Vor allem weil wir innerhalb der Stadt sehr maßvolle Hundesteuersätze haben", erklärte Frieden.

Rückwirkend zum 1. Januar kostet der erste Hund 67 Euro im Jahr, der zweite 86 Euro und der dritte sowie jeder weitere Hund 135 Euro. Tiefer in die Tasche greifen müssen Halter von Kampfhunden. Sie zahlen für den ersten gefährlichen Hund 539 Euro und damit fast 100 Euro mehr als noch im vergangenen Jahr. Frieden betonte allerdings, dass davon in Konz nur ein Bewohner betroffen sei. Auch gebe es insgesamt nur drei Fälle, in denen mehr als drei Hunde gehalten werden. Die Erhöhung treffe den Einzelnen somit nicht so stark, sagt Frieden.

"Begeistert ist man von einer Steuererhöhung natürlich nie", sagt Kerstin Holz, Hundebesitzerin und -züchterin aus Konz im Gespräch mit dem TV. Bei vier Hunden komme schon einiges an Kosten zusammen. "Ich kann es hinnehmen, aber gerne zahle ich nicht." Der Sinn einer Steuer sei aber nicht nur, die Bürger einfach zu belasten. Deshalb wünscht sich Holz, dass die Stadt im Gegenzug auch etwas mehr für die Hundehalter macht - beispielsweise durch die Aufstellung von Sammelboxen für Hundekottüten. Hundebesitzer Oliver Ripping hält dagegen gar nichts von der Steuererhöhung. "20 Prozent Aufschlag bei dem ersten Hund finde ich eine Frechheit!", sagt er.

Ab spätestens dem kommenden Jahr sollen Konzer Hunde auch eine Steuermarke tragen. So sei sofort erkennbar, welches Tier angemeldet sei und welches nicht, sagt Frieden. Wie hoch die Dunkelziffer bei den nichtgemeldeten Vierbeinern ist, kann die Stadt nicht sagen. 2010 hatten nach der Ankündigung verschärfter Kontrollen rund 200 Hundehalter ihre Vierbeiner angemeldet. Die FWG-Fraktion begrüßt den Antrag. Hermann-Josef Momper: "Eventuell kann eine Einführung ab der zweiten Jahreshälfte 2011 geprüft werden."

EXTRA VERGLEICH HUNDESTEUER



Vergleich mit der Stadt Trier und umliegenden Gemeinden: Stadt Konz: Erster Hund 67 Euro, zweiter 86 Euro, dritter und jeder weitere 135 Euro. Der erste Kampfhund kostet 539 Euro. Stadt Trier: Erster Hund 110 Euro, zweiter 155 Euro, dritter und jeder weitere Hund 200 Euro. Keine weiteren Gebühren für Kampfhunde. Kanzem, Nittel, Temmels, Wawern: Erster Hund 43 Euro, zweiter 64 Euro, dritter und jeder weitere Hund 88 Euro. Der erste Kampfhund kostet 294 Euro. hsc

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